Neustadt Manchmal kann man nicht so, wie man will

WACHENHEIM (cka). Es war die erwarteten Niederlage, allerdings hat Spitzenreiter 1. FC Köln auf dem Kunstrasenplatz in Wachenheim auch dank der Mithilfe der Schiedsrichterin mit 4:0 (3:0) gegen den FFC Niederkirchen in der 2. Frauen-Fußball-Bundesliga Süd gewonnen.

Die noch ungeschlagenen Kölnerinnen haben ohne restlos zu überzeugen nach dem 3:3 in der Vorwoche in Saarbrücken in die Erfolgsspur zurückgefunden. Der FFC bleibt mit seinen zwölf Pünktchen im Tabellenkeller hängen. Doppelt bitter für die Spielerinnen, dass zwei Konkurrenten im Abstiegskampf mit Siegen haben aufhorchen lassen. Würzburg hat gegen Sindelfingen mit 1:0 gewonnen. Noch viel überraschender allerdings war das gestrige 4:3 von Alemannia Aachen gegen den 1. FC Saarbrücken. Aachen ist ein gutes Stichwort, denn der Aufsteiger wird der nächste Gegner des FFC sein. „Ich denke, wir gewinnen, ich bin zuversichtlich“, sagte Innenverteidigerin Sabrina Esslinger mit Blick auf das Wiedersehen mit Aachen. Im Hinspiel hatte der FFC auf ein Tor gespielt und 1:2 verloren. „Es gibt gar keine Worte dafür“, sagte die Karlsruherin, die eine von vielen Spielerinnen ist, die alles andere als fit sind im Moment. Sie ist nach dem in der Hinrunde erlittenen Schlüsselbeinbruch zwar wieder zurück, aber konditionell noch lange nicht da, wo sie gerne sein würde. „Man kann dann halt nicht so wie man will“, erklärte die Mama im Team, die auch wegen ihrer vierjährigen Tochter nicht ganz so trainieren kann, wie sie gerne würde. Und so erklärte sich dann auch die Niederlage gegen eine Mannschaft, die mehr Substanz hatte. „Sie spielen super mit ihrem One-Touch-Fußball, da läuft man halt auch viel hinterher“, meinte Sabrina Esslinger, die sich wie der Trainer ärgerte, dass Niederkirchen „am 1:1 dran war“. Nach dem frühen Rückstand hatte der FFC sich nicht aufgegeben, „aber wenn du dann das 0:2 kassierst, wenn du eigentlich am Drücker bist, dann gibt das einen Knacks“, meinte Markus Bähr. Es war für den Ex-Profi die erste Niederlage nach zuvor zwei Siegen. Aber wie soll der FFC gegen den Liga-Primus bestehen, wenn er gerade mal zwei Feldspielerinnen auf der Bank hat – und eine davon auch noch Kerstin Burgey ist, die nach eineinhalb Jahren Pause (Knie-Operation) ihr Comeback feierte. „Es ist einfach nur herrlich, wieder auf dem Platz zu stehen“, meinte die Allrounderin, für die der FC keine Übermannschaft war. War er auch nicht. Und zwei der vier Tore waren zudem ein Geschenk von Karoline Wacker. Beim zweiten Kölner Tor durch Claudia Kalin (39.) hatte Lise Munk zuvor mit dem Ellbogen für genug Platz gesorgt, was der Unparteiischen entgangen war. Das 0:3 der dänischen Nationalspielerin (42.) war schön herausgespielt, allerdings klar abseits. „Wir kriegen halt dumme Tore“, brachte Romina Konrad das 0:4 auf den Punkt. „Aber wir haben nicht aufgegeben und gekämpft“, sagte sie mit Blick auf die intakte Moral.

x