Neustadt Hohe Bälle der Schlüssel zum Erfolg

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Niederkirchen. Das Beachsoccerteam FC Strandmatte sicherte sich erst im Neun-Meter-Schießen beim 2. Beach-Soccer-Cup des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) in Niederkirchen den Sieg gegen den BSC Oppau. Zugleich qualifizierten sich die Beachfußballer der FG 08 Mutterstadt für die Regionalmeisterschaft der süddeutschen Verbände am 30. Juli an gleicher Stätte. Dann wird der Teilnehmer für die Endrunde der Beachsoccer-German-Masters im August in Warnemünde ausgespielt.

Simon Schlehuber (FC Gut Kick) war nach einem Weitwurf seines Torwarts genau an der richtigen Stelle vor dem gegnerischen Tor. Der 1,90 Meter große Schüler köpfte den Ball mit dem Hinterkopf einfach über den gegnerischen Torwart ins Netz. Den entscheidenden Tipp für diese Aktion bekam er von seinem Mitspieler Max Knauer. Und der trug mit der Nummer 44 einen bekannten Namen auf seinem Trikot: Marco Höger, Mittelfeldspieler des FC Schalke 04, dem der 16 Jahre alte Deidesheimer nacheifert. Sie hatten auch einen „Benkinho“ im Team. Keinen echten Brasilianer, sondern es war Erik Benkler, Sohn von Meistertrainer Rudolf Benkler, der mit der TSG Deidesheim den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hatte. Kreativität, aber auch viel Spaß gehören zum Beachsoccer. Das nahm sich die jüngste Mannschaft des FC Gut Kick (FC Mittelhaardt) zu Herzen, auch wenn sportlich nach zwei Niederlagen in der Vorrunde das Aus kam. Dafür genossen sie bei Sonnenschein in Liegestühlen die weiteren Partien. Sie bewunderten die Jungs der „Sandkaschdefreunde“ des TV Ruppertsberg, die es ohne Niederlage durch die Vorrunde schafften. Immer wieder waren es Michael Reinhardt oder Andreas Veth, die im 40 Zentimeter tiefen Sand mit Seitfallrückziehern zu sehenswerten Treffern kamen. Sie ließen im Viertelfinale den Young Boys Dürkheim mit 6:2 keine Chance. Ohne Sieg mussten dagegen die „Boys in Red“ des Ausrichters TuS Niederkirchen und der „Blue Forest“ der TSG Deidesheim, der nur zum Auftakt mit 4:0 gegen den FV Berghausen gewann, ausscheiden. Dagegen steigerten sich die Jungs des FC Strandmatte von Spiel zu Spiel. „Ihr habt mich schon beeindruckt“, meinte Markus Beer vor deren Partie gegen die Jungs von „Carlsberg Urpils“. Der zuständige Referent beim SWFV, der mit viel Humor die Spiele moderierte, gab ihnen nochmals einen Motivationsschub. In der Tat zeigten sie feinen Strandfußball: Kaum Dribblings, dafür viele hohe Bälle, das war im tiefen Sand, der nach Regen noch schwerer zu bespielen war, der Schlüssel zum Erfolg. So blieb das Finale vor über 100 Zuschauern zwischen dem FC Strandmatte und dem BSC Oppau bis zur letzten Sekunde spannend. Nach 0:2-Rückstand schafften die Jungs im blauen Trikot noch in der 14-minütigen Spielzeit den umjubelten 2:2-Ausgleich. Im Neun-Meter-Schießen hatten sie auch das Glück auf ihrer Seite und sicherten sich mit 5:3 erstmals die Landesmeisterschaft. Der Lohn: ein Pokal, 200 Euro Preisgeld und 50 Liter Bier. Die Plätze drei und vier belegten der FV Berghausen II, der sich gegen die Sandkaschdefreunde mit 4:3 durchsetzte. Dann folgte die Beachparty, die dritte „Halbzeit“. Wie im Volleyball und Handball folgt der Fußball mit dieser relativ jungen Sportart dem Trend, Ballsport im Sand zu spielen. „Tendenz weiter steigend“, sagte Markus Beer. Nicht nur den hohen Spaßfaktor sieht er als Schlüssel zum Erfolg. Auch das unkomplizierte Regelwerk trägt zum Erfolg bei: Auf die Abseitsregel wird verzichtet, zu körperbetontes Spiel schneller mit direktem Freistoß geahndet. Dafür sind Fallrückzieher am Mann erlaubt. So blieben viele akrobatische Einlagen nicht aus. Die wurden noch in den Vorrunden-Spielen mit Preisen wie Badeschlappen und Handtücher belohnt. |wij

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