Hassloch Handball: Thomas Müller zur Lage des Drittligisten TSG Haßloch

Thomas Müller (im weißen Shirt) bei der Verabschiedung von Elvijs Borodovskis.
Thomas Müller (im weißen Shirt) bei der Verabschiedung von Elvijs Borodovskis.

„Verjüngung und Weiterentwicklung betreiben wir schon längere Zeit recht intensiv.“ Thomas Müller, Sportlicher Leiter des Handball-Drittligisten TSG Haßloch, nimmt Stellung zum RHEINPFALZ-Kommentar „Den Umbruch einläuten“ vom 2. Juni.

Im Kommentar war es darum gegangen, dass die TSG junge Spieler aus anderen Clubs, nicht aus dem eigenen Verein ins Team eingebaut hat. Und dass die Mannschaft nicht jünger wird.

Innerhalb der vergangenen zwei Jahre seien insgesamt sieben externe neue Spieler für den Kader der Mannschaft verpflichtet worden, „die alle deutlich jünger sind als deren Vorgänger“, hebt Thomas Müller hervor. Julius und Konstantin Herbert, Theo Surblys, Marco Bitz, Lino Messerschmidt und zuletzt Moritz Mangold seien zum Zeitpunkt ihrer Verpflichtung zwischen 20 und 24 Jahre alt gewesen und daher bis zu acht Jahren jünger als die entsprechenden Abgänger, schreibt Müller in seiner Stellungnahme. Selbst Jan Triebskorn sei mit damals 29 Jahren vier Jahre jünger als Elvijs Borodovskis, welchen er ersetzen werde. Müller: „Zur Information sei noch gesagt, dass hinter Jan Triebskorn die halbe Liga her war und er sich letztlich für uns entschieden hat. Und gut für jeden Verein, der einen Kevin Seelos hat, der nach Ihrer Einschätzung bereits mit 34 Jahren zu alt ist.“ Gerade im letzten, entscheidenden Spiel gegen Essen seien beide Spieler die Matchwinner gewesen. In der Partie gegen Essen hatte sich die TSG in letzter Sekunde mit einem Sieg den Ligaverbleib gesichert. Viele Vereine in der Umgebung „beneiden uns genau wegen unserer erfahrenen Spieler“, meint Müller. „Wir werden auf jeden Fall die gesunde Mischung aus jungen und reifen Spielern beibehalten.“

Jugend im Training eingebunden

Darüber hinaus seien die Haßlocher A-Jugendspieler Janik Müller, Aurel Albert, Nils Knöringer und Jan Kirchner fest in den Trainings- und Spielbetrieb der Drittligamannschaft und des Verbandsligateams eingebunden, so Müller. Aurel Albert wechselt jedoch nach RHEINPFALZ-Informationen zur neuen Saison zur HSG Dudenhofen-Schifferstadt.

„Im Jugendbereich waren und sind junge, aktive Spieler der Ersten und Zweiten Herrenmannschaft als Trainer engagiert.“ Natürlich sei der Weg eines jungen, talentierten Handballers in die Dritte Liga nicht einfach, benötige Zeit und Geduld. Müller: „Dies sehen wir auch bei allen unseren Mitstreitern in der Umgebung, mit denen wir in engem Austausch sind.“

Fünf Jahre der gleiche Coach

Thomas Müller nimmt auch Stellung dazu, dass das Trainerduo Andreas Reckenthäler und Philipp Rogawski sein seit Januar bestehendes Engagement bei der TSG nicht fortsetzt: „Ein Traineramt in der Dritten Liga bedeutet viel Zeit, Stress und Leidenschaft. Wenige in Frage kommende Übungsleiter wollen oder können dieses Opfer neben Beruf und Familie bringen.“ Die Corona-Pandemie habe diese Situation nicht gerade verbessert, von der wirtschaftlichen Lage ganz zu schweigen. Müller: „Wir hatten vor Corona fünf Jahre den gleichen Trainer – so viel zur Kontinuität auf der Trainerbank.“ In der vergangenen Saison allerdings war zunächst Thomas Müller der Coach, bevor Tobias Job das Amt im Oktober übernahm. Im Dezember gab Job es wieder auf. Ab Januar waren Reckenthäler/Rogawski die Übungsleiter.

Um die Haßlocher Teams in den jeweiligen Spielklassen wettbewerbsfähig aufzustellen, „sprechen wir jede Saison mit einer Vielzahl von Trainern, Spielern und Helfern“, so Müller. Doch ließen sich nicht alle Ideen umsetzen, nicht alle Wunschspieler seien wechselbereit. „Das gesamte System oder Personen, die im Ehrenamt viel Freizeit opfern, in Frage zu stellen, bringt hier wenig und ist nicht zielführend“, betont der Sportliche Leiter.

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