Neustadt Gut verkauft und dennoch raus

Hassloch. Der Wettbewerb um den Bitburger-Verbandspokal hat noch gar nicht richtig begonnen, da ist er für die Fußballer des Bezirksligisten VfB Haßloch schon wieder vorüber. Die Elf von Trainer Frank Lieberknecht unterlag gestern Abend dem klassenhöheren Landesligisten FC Speyer 09 mit 0:2 (0:1). Grämen brauchen sich die Gelb-Schwarzen nicht: Sie haben sich ihren Möglichkeiten entsprechend passabel verkauft.

Zwei Ausfälle fielen auf Haßlocher Seite ins Gewicht: Tobias Schlegel, der kurzfristig passen musste, hätte der Defensive sicher noch etwas mehr Stabilität verliehen, der auf Mallorca in Urlaub weilende André Grässer dem Sturm mehr Schneid beschert. So versandeten die Haßlocher Angriffsmühen meist in der stabilen Speyerer Deckungsreihe um die Innenverteidiger Mauricio de Vico und Torsten Hartung. Frank Lieberknecht vermisste Stürmer Grässer sehr: „André ist im Moment sehr gut drauf. Er hätte unserem Spiel gut getan. Ich hätte es gerne gehabt, dass die Mannschaft ein Tor schießt, damit sie noch selbstbewusster in die Runde gehen kann – doch dafür waren wir einfach zu mutlos. Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt.“ In Form eines nicht ungefährlichen Distanzschusses von Kevin Horn setzte der VfB den ersten Akzent der Partie. In der Phase zwischen der 60. und der 70. Minute, als der Gast etwas locker ließ, erspielte sich die Haßlocher Mannschaft Ansätze von Torgelegenheiten. Unter anderem strich ein Schlenzer aus der Distanz, abgegeben von Fabian Weber, nur knapp über das rechte Dreieck des Speyerer Gehäuses. Die Zahl der Augenblicke, in denen das Tor des Gastes in Gefahr geriet, blieb allerdings überschaubar. Der FC Speyer 09 bearbeitete seinen Kontrahenten von der ersten Minute an hartnäckig. Lieberknechts Schützlinge hatten einiges an Metern zurückzulegen. Zu Recht war der Trainer im Anschluss an die Begegnung mit der physischen Präsenz seiner Mannschaft einverstanden: „Vom Läuferischen her bin ich sehr zufrieden.“ Das frühe Führungstor freilich spielte dem Landesligisten in die Karten. In der zehnten Minute schon traf Johannes Walter zum 0:1. Walter überwand den Haßlocher Schlussmann Rouven Hengen mit dem Rücken zum Tor stehend per Kopf, nachdem Maurizio de Vico aus der eigenen Hälfte heraus einen langen Ball in den Strafraum geschlagen hatte. Kurz vor dem Pausenpfiff traf Walter den rechten Pfosten, in der 27. Minute hatte Sahel Catovic den linken Längsbalken auf seine Festigkeit getestet. Der FC 09 war jederzeit Herr der Lage. Unter anderem 13:2 Ecken spiegeln die Überlegenheit nachhaltig wider. Im Grunde fiel der zweite Treffer zu spät – in der 53. Minute: Christian Heil eroberte an der linken Außenlinie tief in der eigenen Hälfte den Ball, geschwind lief ein Konter über knapp 70 Meter, den Matthias Hermann mit dem 0:2 krönte. Derart zielstrebig spielte der Gast nicht immer nach vorne. Co-Trainer Daniel Jahnke, der den auf Kreta Urlaub genießenden Chefcoach Ralf Gimmy vertrat, räumte dies ein: „Wir hätten unsere Angriffe konsequenter ausspielen müssen. Gegen einen Landesligisten kann das schon mal holpriger werden.“ Zufrieden war Jahnke dennoch: „Wir waren vor allem in der ersten Hälfte extrem dominant. Und man darf nicht vergessen: Die Jungs haben ein hartes Programm hinter sich.“ Unter anderem das Testspiel am vergangenen Sonntag gegen den Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Hermann mit einem Kopfball und der eingetauschte Angelo Ietro in der 82. beziehungsweise 83. Minute besaßen in der Schlussphase die Möglichkeit, den Speyerer Vorsprung auszubauen. Beide fanden in Rouven Hengen ihren Meister. Der Keeper war gestern Abend der beste Haßlocher Spieler. Verhindern konnte er das Ausscheiden nicht.

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