Neustadt Gut verkauft gegen den Favoriten

Der Haßlocher Lars Hannes setzt sich in dieser Szene durch.
Der Haßlocher Lars Hannes setzt sich in dieser Szene durch.

«Hassloch.» Keinen Geringeren als den künftigen Meister der dritten Liga Süd gab es für die sehr zahlreich erschienenen Zuschauer im TSG-Sportzentrum bei der 26:29 (11:13)-Niederlage der Hausherren gegen die HSG Konstanz zu bestaunen. Nach einer ansehnlichen Partie waren demnach auch alle Lager mit den gezeigten Leistungen zufrieden.

Auf Seiten der TSG Haßloch wollte man nicht zu sehr auf das Ergebnis schauen. Der sportliche Leiter Thomas Müller und Trainer Tobias Job verlangten von ihren Akteuren unisono eine Leistungssteigerung. Dieser Forderung kam die Mannschaft auch nach. Gerade in der ersten Hälfte spielte man mit dem Favoriten auf Augenhöhe mit und konnte sich, nachdem HSG-Torjäger Kaletsch mit einem Strafwurf am gut aufgelegten Daniel Schlingmann gescheitert war, einen Vorsprung erspielen. Kapitän Seelos traf zur 9:6- und 10:7-Führung. Haßloch stand zu diesem Zeitpunkt kompakt in der Defensive, so dass es besagtem Kaletsch schwerfiel, dem Spiel in gewohnter Manier seinen Stempel aufzudrücken. Zudem leistete sich die Job-Truppe wenige Fehler im Angriffsspiel. Dementsprechend zufrieden gab sich Job auch nach dem Spiel: „Meine Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt. Das Training unter der Woche lief schon gut, und die Jungs haben sich mit den schwachen Leistungen der letzten Wochen schon kritisch auseinandergesetzt.“ Einen Knackpunkt des Spiels lieferte der TSG-Trainer gleich mit. „Leider haben wir, nach unserer zwischenzeitlichen Führung, gegen Ende der ersten Hälfte etwas nachgelassen und die Fehlerquote nahm zu. Konstanz ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und kippte das Spiel.“ So kam es, dass die Gäste binnen weniger Spielminuten das Blatt wendeten. HSG-Rechtsaußen Felix Krüger leitete mit einem Doppelschlag die Aufholjagd ein. Sein Mannschaftskollege Tom Wolf, der in der zweiten Hälfte wegen dreier Zeitstrafen disqualifiziert wurde, sorgte mit drei Schlagwurftreffern in Serie für die Halbzeitführung. Dabei ließ die TSG-Defensive dem wurfkräftigen Rückraumspieler etwas zu viel Raum. Nach der Pause hielt die TSG bis zur 43. Spielminute weiter gut mit, sodass sich die Gäste zunächst nicht entscheidend absetzen konnten. In dieser Phase konnte sich Haßlochs Torwart Daniel Schlingmann nicht nur durch gehaltene Bälle auszeichnen, denn er erzielte auch selbst zwei Treffer, indem er nach seinen Paraden den Ball ins verwaiste Konstanzer Tor warf. Ich der Schlussviertelstunde häuften sich dann abermals die Fehler auf Haßlocher Seite. Unter anderem ging Mittelmann Oliver Zeller mit seinen Kreisanspielen ein zu hohes Risiko. Im Stile einer Spitzenmannschaft bestrafte der designierte Zweitliga-Aufsteiger, angetrieben vom starken Spielgestalter Tim Jud, diese Nachlässigkeiten, spielte dabei sehr effektiv und siegte letztendlich verdient. „In den letzten 15 Minuten war das Momentum auf unserer Seite. Wir haben die Überzahlsituationen genutzt, um wegzuziehen“, kommentierte Daniel Eblen, der Trainer der HSG, diese entscheidende Phase. Ein Sonderlob hatte er für Rückraumspieler Tim Keupp, der sechs Treffer erzielen konnte und maßgeblichen Anteil am Sieg der Gäste hatte. SO SPIELTEN SIE: TSG Haßloch: Schlingmann (2), Pfaffmann (ab 54.) - Hartstern (1), Zeller, Borodovskis (4) - Job (1) - Djozic (6/3), Gregori (3) – Seelos (4), Hannes (2), Schmieder, Muhovec (1), Freitag, Götz (2) Spielfilm: 2:4 (8.), 5:5 (13.), 9:6 (20.), 10:11 (25.), 11:13 (30.), 14:17 (36.), 16:19 (41.), 19:21 (44.), 22:26 (54.), 26:29 (60.) - Zeitstrafen: 6:6 – Disqualifikation: Tom Wolf (35.) - Siebenmeter: 3/3 - 4/3 - Beste Spieler: Djozic, Schlingmann, Seelos – Tölke, Wiederstein, Jud, Keupp - Zuschauer: 550 - Schiedsrichter: Walter/Staszak (Karlsruhe/Schmelz).

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