Deidesheim/Forst Großer Andrang bei Langer Nacht der Weingüter

Gastwinzer des Forster Weinguts Acham-Magin war Fitz-Ritter aus Bad Dürkheim.
Gastwinzer des Forster Weinguts Acham-Magin war Fitz-Ritter aus Bad Dürkheim.

Premiere in Deidesheim und Forst: 13 Weingüter haben am Samstag mit Gastwinzern eine „lange Nacht der Weingüter“ organisiert. Die Weinproben waren schnell ausverkauft, doch auch Gäste ohne Eintrittsbändchen kamen auf ihre Kosten.

Antike Straßenlaternen tauchen die gepflasterte Weinstraße in Forst in ein schummriges Licht, Menschen schlendern in kleinen Gruppen oder zu zweit durch den malerischen Ort. Am VDP-Weingut Acham-Magin hat sich eine lange Schlange gebildet. Die Menschen warten auf ein Weinglas, das sie gegen das Vorzeigen ihres Eintrittsbändchen bekommen, um dann zahlreiche Weine verkosten zu können, die an diesem Abend angeboten werden. Bei der Langen Nacht der Weingüter am Samstag in Deidesheim und Forst gibt es darüber hinaus kulinarische Köstlichkeiten und ein Unterhaltungsprogramm.

Der Andrang ist groß, die Stimmung entspannt. Im Weingut Acham-Magin ist das Weingut Fitz-Ritter aus Bad Dürkheim zu Gast, die Band Bohemians unterhält die Gäste. Barbara Acham, die Chefin des Weinguts, ist überwältigt von der großen Resonanz, so etwas habe sie noch nie erlebt: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so gut wird. Mehr kann man nicht wollen.“ Und auch Paul Buschlinger aus Niederkirchen, der bei Acham-Magin eine Ausbildung zum Winzer macht, zeigt sich verblüfft von den vielen Menschen und glaubt, dass „hier noch nie so viel los war“, zumindest seit er hier arbeite.

Offener Ausschank

Auch auf dem Margarethenhof wurde um 17 Uhr die Tür geöffnet, und es ging sofort los, wie Seniorchefin Elisabeth Lucas erzählt. Das Gastweingut kommt aus Rheinhessen, es ist das Weingut Knewitz aus Appenheim. Vor dem offiziellen Eingang der Verkostung sind zwei Zelte aufgebaut, an einem offenen Ausschank können auch Besucher Wein und andere Getränke erwerben, die kein Bändchen mehr für die Verkostung ergattern konnten, denn die waren schon seit einiger Zeit ausverkauft.

Das Publikum ist bunt gemischt. Ältere, Jüngere und Familien sind unterwegs. Begeistert davon, dass man „so viele Lageweine aus der Gegend probieren kann“ ist beispielsweise Thorsten Jung aus Bad Dürkheim, der mit drei Freunden gekommen ist, und auch Markus Hillbrat aus Wachenheim findet es „super, dass man die Möglichkeit hat, die Weingüter in der direkten Nachbarschaft mal kennenzulernen“.

Nicht nur in Forst, sondern auch in Deidesheim sind die Straßen sehr belebt. Die Menschen schlendern von Weingut zu Weingut und genießen die entspannte Atmosphäre. Bei Bassermann-Jordan ist schon der Ort der Verkostung ein Erlebnis für sich. Die Probe findet im verwinkelten Gewölbekeller statt. Traditionelle, zwei Meter hohe Holzfässer, die in gedämpftes, rotes Licht getaucht sind, begrüßen die Besucher. Durch die steinernen Gassen des Kellers gelangt man zu den vier Verkostungsständen, die am Weg entlang aufgebaut wurden. Dieser führt vorbei an einer antiken, hölzernen Traubenpresse und vielen weiteren Werkzeugen, die früher zur Weinbereitung verwendet wurden.

Weinprobe im Kelterhaus

Auch im Weingut Mehling zeigt sich der technische Betriebsleiter, Christoph Knebel, zufrieden mit dem großen Andrang am Abend. Damit auch Besucher ohne Zugang zur Weinprobe einen schönen Abend verbringen können, wurde auch hier ein offener Ausschank im Hof aufgebaut. Die Weinprobe findet im Kelterhaus statt, bei gedämpftem Licht und chilliger Housemusik werden die eigenen Weine sowie die des Gastwinzers Clemens Busch von der Mosel verköstigt. Martina Eisel aus Niederkirchen, die mit ihrem Mann gekommen ist, findet es toll, dass Gastwinzer aus anderen Weinbauregionen da sind. So könnten die Gäste einen sehr vielfältigen Eindruck bekommen.

Neben den Initiatoren, den Weingütern Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, Reichsrat von Buhl sowie von Winning, nahmen die Weingüter Andres, Mehling, Kimich, Motzenbäcker, Georg Mosbacher, Acham-Magin, Heinrich Spindler, Eugen Müller, der Lucashof sowie der Margarethenhof und deren jeweilige Gastwinzer an dem Event teil. Ein Shuttle-Bus sorgte dafür, dass die Besucher sicher von Forst nach Deidesheim gelangten.

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