Neustadt Große Chor-Musik

Neustadt. Das „Magnificat“ von Carl Philipp Emanuel Bach, das früheste große Vokalwerk dieses Komponisten, dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr begangen wurde, steht am kommenden Mittwoch im Mittelpunkt des nächsten „Kurpfalzkonzerts“ im Neustadter Saalbau. Solisten, Chor und Bläser der Mannheimer Musikhochschule treten dabei gemeinsam mit dem „Kurpfälzischen Kammerorchester“ in Aktion.

Das Chormusik-Projekt knüpft in dieser Konstellation an Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ an, das vor einem Jahr an gleicher Stelle erklang. Ergänzend sind weitere Kantaten zu hören, so die Weihnachtskantate „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ von Carl Philipp Emanuel Bach und die Adventskantate „Ergreifet die Psalter“ von dessen Zeitgenossen Gottfried August Homilius. Bei dem Konzert stellt sich der neue, erst im Sommer berufene Chor-Professor Harald Jers erstmals als Dirigent in Neustadt vor. In Mannheim lehrt er Chorleitung unter anderem mit speziellem Fokus auf musikalische Akustik. Carl Philipp Emanuel Bach komponierte sein „Magnificat“ noch zu Lebzeiten des Vaters Johann Sebastian vermutlich als Probestück zur Bewerbung um das Thomaskantorat in Leipzig. Es weist einige Parallelen zur „Magnificat“-Vertonung des Vaters auf, unterscheidet sich aber durch eine stärker effektorientierte Kompositionsweise und seine große Vielseitigkeit: Einem festlichen homophonen Eingangschor folgen einfühlsame Soloarien für Sopran und Alt bis zu majestätischen und erhabenen Partien für Tenor und Bass. Der lamentierende Zwischenchor „Et misericordia“ zeigt Anklänge an das „Crucifixus“ der h-Moll-Messe des Vaters auf. Der Schlusschor greift das Material des Eingangschors auf und schließt mit einer lehrbuchreifen Doppelfuge.

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