Lambrecht Gemeinschaftshaus: Nur minimale Investitionen

Sorgenkind in Lambrecht: das Gemeinschaftshaus.
Sorgenkind in Lambrecht: das Gemeinschaftshaus.

Eine Entscheidung darüber, wie es mit dem Lambrechter Gemeinschaftshaus weitergehen wird, soll erst nach der Kommunalwahl getroffen werden.

Aus diesem Grund sind im Wirtschaftsplan der Gemeinschaftshaus Lambrecht GmbH, den der Stadtrat jetzt beschlossen hat, nur minimale Investitionen vorgesehen. Doch wird die GmbH das in dem Gebäude eingebaute Blockheizkraftwerk von den Lambrechter Stadtwerken für einen symbolischen Preis übernehmen.

Das in den 1970er-Jahren erbaute Gemeinschaftshaus ist seit vielen Jahr ein Sorgenkind der Stadt. Zwar ist jetzt im Wirtschaftsplan bei Erträgen von etwa 534.500 Euro und Aufwendungen von etwa 333.500 Euro ein Gewinn von rund 200.000 Euro eingeplant. Möglich sei ein positiver Jahresabschluss aber nur dank der 460.000 Euro, die die Stadtwerke von ihrem Gewinn an die Gemeinschaftshaus GmbH abgeben, erläuterte Thomas Sperl, zuständiger Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung Lambrecht.

Stühle marode

An eigenen Einnahmen der Gemeinschaftshaus GmbH sind lediglich etwa 74.000 Euro angesetzt. Diese entstehen vor allem durch Mieteinnahmen von Gaststätte, Sälen und Wohnung. Die Investitionen beschränken sich auf kleinere Reparaturen und Arbeiten zum laufenden Unterhalt des Gebäudes. Außerdem werden für 3000 Euro neue Bücher für die Stadtbücherei und für 2000 Euro einige neue Stühle für die Terrasse der Gaststätte gekauft. Die Stühle seien teils so marode, dass Gäste sich verletzen könnten, erläuterte Christine Klein (FWG), eine der beiden ehrenamtlichen Geschäftsführerinnen der Gemeinschaftshaus GmbH.

Sperl verwies darauf, dass die Schulden seit 2014 in etwa halbiert wurden. Derzeit seien es noch etwa 711.000 Euro. Mit rund 22.000 Euro schlagen die Zinsen für die Schulden zu Buche. Geplant sei, dass die Schulden in diesem Jahr um weitere knapp 167.000 Euro reduziert werden.

Michael Frech, Geschäftsführer der Lambrechter Stadtwerke, erinnerte daran, dass die Stadtwerke 2013 ein Blockheizkraftwerk in das Gemeinschaftshaus eingebaut haben, da nur so die damalige Rechtsform eines Verbundes zwischen dem Gemeinschaftshaus und den Werken möglich war. Diese Rechtsform hatte steuerliche Vorteile gebracht. Durch eine Gesetzesänderung gibt es diese Möglichkeit jedoch seit einigen Jahren nicht mehr.

Blockheizkraftwerk abgeschrieben

Nach Angaben von Frech haben die Stadtwerke die Investition Blockheizkraftwerk inzwischen abgeschrieben und kein Interesse an dem Blockheizkraftwerk. Sie seien bereit, der Gemeinschaftshaus GmbH das Blockheizkraftwerk für den symbolischen Preis von einem Euro zu verkaufen.

Mit dem Blockheizkraftwerk könne Wärme und Strom für das Gebäude erzeugt werden. Frech empfahl, den Strom vor Ort zu verbrauchen, da es für die Einspeisung in das Netz nur noch wenig Geld gebe.

Zwar müsse derzeit an dem Blockheizkraftwerk etwas ausgetauscht werden, doch sei es insgesamt in einem guten Zustand und regelmäßig gewartet worden, erklärte der Stadtwerke-Chef. Die Wartungskosten würden zwischen 500 und 800 Euro pro Jahr betragen. Bisher zahlten die Stadtwerke Reparaturen und Wartungen, zukünftig muss das die Gemeinschaftshaus GmbH übernehmen. Wenn das Blockheizkraftwerk irgendwann kaputt gehe, sei das kein Problem, da in dem Gebäude auch eine funktionierende Gasheizung vorhanden sei.

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