Neustadt Gäuhof bald wieder offen

Die vielleicht größte Weinkiste der Welt, geklaute Gießkannenköpfe und der gesperrte Gäuhof waren einige der Themen in der Sitzung des Geinsheimer Ortsbeirats am Dienstagabend. Weil sich Ortsvorsteher Reinhard Nebel (CDU) nicht noch einmal zur Wahl stellt, hatte er zudem die Kandidaten für den neuen Ortsbeirat als Zuhörer eingeladen.

Meistens bleiben die Ortsbeiräte bei ihren Sitzungen unter sich, Zuhörer sind selten anzutreffen. Anders am Dienstag in Geinsheim, wo die Besucherreihen gut gefüllt waren. Grund: Mit Blick auf die Kommunalwahlen hatte der scheidende Ortsvorsteher die Kandidaten für den neuen Ortsbeirat eingeladen, sich ein Bild über die langfristigen Projekte des Ortsteils zu machen. „Viele Angelegenheiten werden den nächsten Ortsbeirat mehr beschäftigen als den jetzigen“, begründete Nebel seine Initiative. Das gilt vor allem für die geplanten Aktivitäten rund um das Jubiläum „50 Jahre kreisfreie Stadt“, die Susanne Mehling von der Stadtverwaltung vorstellte. Man wolle eng mit den Weindörfern zusammenarbeiten und sich vor allem beim Jubiläumsfest Anfang September auf dem Marktplatz als zusammengewachsene Gemeinde präsentieren. Die Weindörfer seien aufgerufen, die Vielfalt ihres Dorflebens zu präsentieren, sowohl im Bühnenprogramm als auch im Rathausinnenhof. Eine erste Idee aus Geinsheim: Christian Kaufmann von den Goisemer Baschone berichtete von der vielleicht größten Weinkiste der Welt, die der Verein anlässlich des Winzerfestumzugs gebaut und dafür den Publikumspreis eingeheimst hatte. Ob und wie die Kiste beim Jubiläumsfest Verwendung finden kann, soll geprüft werden. Danach solle sie einen festen Platz in Geinsheim finden, so die übereinstimmende Meinung des Ortsbeirats. Geklärt werden soll nun, wie die Kiste wetter- und standfest gemacht werden und wer die Finanzierung übernehmen kann. Entsprechend eines Dringlichkeitsantrags der FWG wurden die beiden für den nichtöffentlichen Teil geplanten Themen öffentlich besprochen. Nebel berichtete, dass er von Oberbürgermeister Marc Weigel die Zusage erhalten habe, dass der im Umbau begriffene Platz vor der Ortsverwaltung einen Ständer für den Maibaum erhalte. Auf Hinweis aus dem Publikum soll außerdem dafür gesorgt werden, dass die behindertengerechte Bushaltestelle für Rollstuhlfahrer einen abgesenkten Bordstein an beiden Seiten erhält. „Die Baumaßnahmen für den Dorfmittelpunkt werden sich unmittelbar daran anschließen, aber das ist eine Sache für den zukünftigen Ortsbeirat“, schloss Nebel. Erfreuliches hatte er in Sachen Verkehrsangelegenheiten mitzuteilen: Am Wochenende werde die Straßensperrung im Gäuhof aufgehoben, und die Duttweiler Straße bekomme einen Teiler zur Verkehrsberuhigung. Mediale Aufmerksamkeit wird Geinsheim Anfang Mai bekommen, wenn der Südwestrundfunk den Beitrag über neue Wohnformen im Weindorf ausstrahlen wird. Die Dreharbeiten finden in der kommenden Woche statt. Ein konkreter Sendetermin wird noch bekannt gegeben. Mit einem Kuriosum sorgte der Ortsvorsteher für Erheiterung: Auf dem Friedhof seien bei acht von zehn Gießkannen die „Zotte“ – also die Brauseaufsätze – geklaut worden. Nur die beiden mit Schrauben gesicherten Aufsätze seien noch da.

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