Neustadt Filmdreh in Neustadt: Die "Waders" sind zurück

Die vier Hauptdarsteller auf dem Traktor (von links): Leslie Malton, Henriette Richter-Röhl, Caroline Hartig und Max von Pufendo
Die vier Hauptdarsteller auf dem Traktor (von links): Leslie Malton, Henriette Richter-Röhl, Caroline Hartig und Max von Pufendorf.

Fast schien es ruhig um sie geworden zu sein, da nimmt das Familiendrama einen neuen Lauf: Die „Waders“ sind in Neustadt zurück – und mit ihnen nicht nur jede Menge Emotionen und Konflikte, sondern auch die Filmcrew der ARD-Mannschaft.

Im November, mit Drehstart in Hambach, hatte sie begonnen. Die Geschichte um die Pfälzer Bio-Winzerin Anne Wader, gespielt von Henriette Richter-Röhl, ihre blinde Tochter Tori (Caroline Hartig), den durchtriebenen Bruder Bruno (Max von Pufendorf), die kühle Mutter Käthe (Leslie Malton) und den plötzlichen Tod von Vater Albert Waders. Weil der verstorbene Weingut-Besitzer aber offenbar kein Testament angefertigt hatte, hat sich Tochter Anne im zweiten Teil des Films inzwischen damit abgefunden, einen anderen Betrieb zu leiten. Bruder Bruno scheint seine Ansprüche ebenfalls für den Moment ruhen zu lassen, „das schwarze Schaf der Familie versucht festen Boden unter den Füßen zu gewinnen“, beschreibt Darsteller von Pufendorf seinen Filmcharakter.

Familienwelt gerät aus den Fugen

Dann aber taucht unerwartet doch noch das Testament auf und mit ihm ein Kuckuckskind. Die Familienwelt gerät erneut aus den Fugen. „Hier geht es viel um Gefühle, die unter dem Deckel gehalten werden“, beschreibt Regisseur Tomy Wigand seine Inszenierung. Ein Zustand, so Wigand, den sicher einige Zuschauer nachempfinden könnten. 23 Drehtage in und um Neustadt waren ab Anfang Juni für die Fortsetzung des Familiendramas angesetzt. Tomy Wigand selbst war nach dem ersten Besuch im November bereits sechs Wochen vor der zweiten Klappe wieder in der Region unterwegs, „um neue Weinkeller aufzuspüren“. Fündig wurde der Regisseur diesmal, neben dem bewährten Weingut Schäffer in Hambach („nicht zu groß oder protzig, dafür ursprünglich und fast ein bisschen romantisch“), auch in Diedesfeld mit der Vinothek Isler sowie in Deidesheim.

Traum in Erfüllung gegangen

Wenn Wigand in den Drehpausen – und von denen gibt es bei einem Zehn-Stunden-Tag nicht allzu viele – in der Innenstadt unterwegs ist, treffe er inzwischen sogar auf Bekannte, sagt der Filmemacher und betont: „Ich bin gerne nach Neustadt zurückgekommen, auch wegen so einer tollen kleinen Hütte mitten im Wald.“ Ähnliches berichten auch die Schauspieler. Für ihn sei geradezu ein Traum in Erfüllung gegangen, hier drehen zu dürfen, erzählt Max von Pufendorf: „Ich wollte schon immer mit Freunden eine Weintour machen, jetzt werde ich sogar noch dafür bezahlt.“

Verständnis für die Liebe zum Wein

Die 21-jährige Caroline Hartig schätzt an Neustadt wiederum „die Ruhe, das Grün und den tollen Blick auf die Region“. Außerdem habe es ihr das Hambacher Schwarz-Rot-Gold-Fest angetan, berichtet die junge Berlinerin von einem abendlichen Besuch mit der Filmcrew im Juni. Und „Mutter Wader“ Henriette Röhl-Richter versteht jetzt, „warum immer so viel Wind um den Wein gemacht wird“. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Winzerberuf habe sie gemerkt: „Das Weinmachen ist große Kunst und vor allem Leidenschaft.“ Info „Weingut Wader – das Familiendrama“ ist am 2. und 9. November 2018 in der ARD zu sehen.

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