Deidesheim Filmbörse: Mit 300 Besuchern ein großer Erfolg

Händler Edo Wiemken (links) zeigt einem Interessenten einen 16mm-Heimkinoprojektor der Firma Plank, Baufjahr 1949.
Händler Edo Wiemken (links) zeigt einem Interessenten einen 16mm-Heimkinoprojektor der Firma Plank, Baufjahr 1949.

Rund 300 Besucher und Freunde der Filmtechnik gingen am Samstag in der Deidesheimer Stadthalle auf Schnäppchenjagd. Gefragt war auch der Service von „Filmeretter“ Jürgen Latz aus Speyer.

So viele Besucher gab es noch nie bei der Filmbörse. Interessenten kamen aus ganz Deutschland sowie aus Frankreich, Belgien, Österreich und Italien angereis, insgesamt waren es rund 300. Der Trägerverein des „3F Deutschen Museums für Foto-, Film- und Fernsehtechnik“, der Veranstalter der Filmbörse ist, zeigte sich sehr zufrieden. „Wir haben in diesem Jahr das beste Ergebnis erreicht“, freute sich Museumsleiter Wilfried Heide.

Das Angebot an Filmen jedes Genres und Formats war immens. Fünfunddreißig Aussteller aus ganz Deutschland präsentierten ein großes Angebot rund um die Filmtechnik. Durch die Auflösung der Kreis-, Landes- und Schulbildstellen gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Sachfilmen und Kinofilme in 16mm- und 35mm-Breite. Auch immer mehr Filme aus Heimkinosammlungen werden angeboten.

Auch die Abspielgeräte im Angebot

Die passenden Abspielgeräte wurden ebenfalls präsentiert. Edo Wiemken aus Freiburg hatte an seinem Stand einen Projektor von Agfa/Kalle für 16-mm-Filme mit Handkurbeln aus dem Jahr 1949. Nur die Beleuchtung ist daran elektrisch. Diese Geräte wurden speziell für den technikinteressierten Laien entwickelt.

Filme aus Cellulosenitrat setzten sich im deutschen Heimkino wegen des leicht entflammbaren Materials nicht durch. Deshalb wurde ein Sicherheitsfilmverfahren für Kurzfilme entwickelt. Der Ozaphan-Film war aus nahtloser Viskose und nur halb so dick wie die damals üblichen Filme. „Leider ist er nicht sehr reißfest, und es dürfen beim Abkurbeln keine längeren Pausen entstehen, sonst bekommt der Film an dieser Stelle einen Schmorfleck“, erklärte Wiemken. Aber die Filmqualität sei nach wie vor erstaunlich gut.

Weißer Hai in mehreren Größen

Neben den Geräten von Agfa gab es später auch Modelle von Plank und der Marke Noris. Diese waren am Marburger Kamera-Museumstisch von Günter Giesenfeld zu bewundern. Hier wurden Duplikate des Museums zum Verkauf angeboten. Weiter fanden die Besucher einiges an Fachliteratur und Bildbände oder konnten zum Film passende Filmrequisiten erstehen. Den „Weißen Hai“ gab es gleich in mehreren Größen.

Eine gute Sache war auch die Möglichkeit, alte Filme zu digitalisieren. Diesen Service bot „Filmretter“ Jürgen Latz aus Speyer an. An seinem Stand konnten auch defekte Projektoren zur Reparatur abgegeben werden.

Weiter konnten Besucher und Aussteller kostenfrei das nahegelegene 3F-Museum besuchen. Mit seinen über 5000 Exponaten gehört es europaweit zu einer der größten Sammlungen seiner Art.

Mittlerweile haben sich einige der begeisterten Filmliebhaber zu einem richtigen Forum zusammengefunden, die sich bereits am Vortag der Börse zum gemeinsamen Filmabend im 3F-Museum einfinden. Dieses Mal kamen 32 Gäste. „Mehr geht auch nicht“, erklärte der Museumsleiter schmunzelnd.

Für die kommende Internationale Filmbörse Cinematographica im nächsten Jahr, die 44., ist die Deidesheimer Stadthalle bereits reserviert. Termin ist der 13. April 2024.

Info

www.3f-museum.de. Öffnungszeiten: 3F Deutsches Museum für Foto-, Film- und Fernsehtechnik, Weinstraße 33, Deidesheim: donnerstags, 10 – 16 Uhr, freitags 14 – 18 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen 10 – 18 Uhr.

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