Neustadt FFC seit vier Monaten ohne Punktgewinn

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Niederkirchen. Als der Frauenfußball-Zweitligist 1. FFC Niederkirchen am 5. November 2016 zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim II fuhr, durfte er als Tabellensechster noch vom Durchmarsch in die Bundesliga träumen. Sollte die Mannschaft von FFC-Trainer Niko Koutroubis das morgen, Sonntag, 14 Uhr, in Niederkirchen angesetzte Rückspiel verlieren, droht ihr als negativer Höhepunkt der bisher schlechtesten Rückrunde der Vereinsgeschichte der Sturz in die Abstiegszone der Zweiten Liga Süd.

Bei einem Blick auf das Restprogramm des FFC kann manchem angst und bange werden. Von den fünf in dieser Saison verbleibenden Punktspielen dürfen die Niederkirchenerinnen zwar drei zu Hause bestreiten, aber die Gegner heißen dabei Spitzenreiter TSG Hoffenheim II, FC Bayern München II und 1. FC Köln und gehören sämtlich dem Spitzenquintett der Liga an. In den beiden restlichen Auswärtsspiele gastieren sie beim 1. FC Saarbrücken und beim 1. FFC Frankfurt II, zwei Mannschaften, welche auch schon einige Punkte mehr als die Koutroubis-Elf verbucht haben. Bisher belegte der FFC seit dem Wiederaufstieg noch nie einen der letzten drei Tabellenplätze. Wenn morgen Nachmittag in Niederkirchen der Anpfiff erfolgt, muss man jedoch davon ausgehen, dass die momentan noch auf dem neunten Platz rangierenden Niederkirchenerinnen auf den zehnten Rang abgerutscht sein werden. Denn bereits um 11 Uhr empfängt der nur noch zwei Punkte weniger aufweisende SC Sand II Schlusslicht SV 67 Weinberg und sollte mit einem Heimsieg am FFC vorbeiziehen. Mit der TSG Hoffenheim II tritt morgen ausgerechnet die inzwischen stärkste Mannschaft der Zweiten Liga in Niederkirchen an. Das Team aus dem Kraichgau gewann zuletzt fünfmal in Folge und belegt seit dem neunten Spieltag ununterbrochen den ersten Tabellenplatz. Das Torverhältnis von 46:13 bescheinigt den Kraichgauerinnen auch den bisher stärksten Angriff und die sicherste Abwehr. Mit Jana Beuschlein (zwölf Tore, Platz eins) und Annika Eberhardt (elf Treffer, Platz drei) befinden sich auch zwei Hoffenheimerinnen unter den ersten Vier in der Torschützenliste. Beim FFC war man in den vergangenen Tagen überwiegend damit beschäftigt, die 0:4-Schlappe vom Ostermontag aufzuarbeiten. „Wir haben in Sand zu viele Zweikämpfe verloren, zu viele Fehlpässe gespielt, sind zu wenig gelaufen und waren nicht aggressiv genug“, fasst Koutroubis die Partie zusammen. „Vor allem vor heimischem Publikum gilt es nun, aggressiven Fußball zu spielen und endlich die Torflaute zu beenden. Jede Spielerin muss bereit sein, alles für das Team und den Verein zu geben“, fordert er. Zu allem Überfluss meldete sich zwischenzeitlich nach Kaya Buhl und Lena Kurz mit Vivien Wagner eine weitere Spielerin ab. Die zuletzt verletzungsbedingt ausgefallene Stürmerin war erst nach Saisonbeginn verpflichtet worden, bestritt elf Spiele und erzielte dabei zwei Tore. Bereits vor Ostern teilte sie den FFC-Verantwortlichen mit, dass sie in ihre Heimat am Bodensee zurückkehren wolle. Bereits in Sand gehörte sie nicht mehr dem Kader an. „Sie fehlt uns natürlich auch“, meint Koutroubis betrübt. Dass sie zusammen mit der bereits vor Weihnachten ausgeschiedenen Kaya Buhl den zweiten Rang der internen Torschützenliste belegt, dokumentiert die ohnehin schon schwachen Offensivleistungen. Ihre Abmeldung lässt die Niederkirchener Hoffnungen, in dieser Saison doch noch ein Tor zu erzielen, jedoch erheblich schwinden. Mit Buhl und Wagner sowie den verletzten Gina Eisel und Marie-Kristin Müller werden alle Spielerinnen, die in der Rolle als einzige Stürmerin in einem 5-4-1-System zu gefallen wussten, in dieser Runde nicht mehr zur Verfügung stehen. Was kann den inzwischen seit über vier Monaten ohne Punktgewinn gebliebenen Niederkirchenerinnen Hoffnung auf eine Überraschung machen? Zum einen natürlich, dass Kristin Götz nach abgelaufener Sperre wieder einsatzfähig ist. „Sie wird meiner jungen Mannschaft wieder mehr Stabilität geben“, ist sich Koutroubis sicher. Weiterhin bewiesen die Niederkirchenerinnen im Hinspiel, in dem sie trotz ihrer 0:1-Niederlage eine ihrer besten Saisonleistungen ablieferten, dass sie in Bestform und mit dem nötigen Einsatz auch mit Spitzenteams mithalten können.

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