Neustadt Ferne Zukunft, ganz nah

Philipp Habermehl und Tom Bartholomä vom Team Legomania S 2 (gestartet in der Regular Category, Altersklasse Senior) sowie Timon Aldenhoff, Nico Hoffmann und Lorenz Krämer vom Team Legomania J 1 (Regular Category, Altersklasse Junior) haben sich am Samstag beim „Landeswettbewerb Robotik Rheinland-Pfalz“ des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur im Hannah-Arendt-Gymnasium für das Deutschlandfinale der „World Robot Olympiad“ in Dortmund qualifiziert. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnten sich die Jungtüftler vom HAG am Ende mit jeweils einem zweiten Platz in ihrer Kategorie gegen die Konkurrenz durchsetzen. Ein Roboter spürt auf einem fernen Planeten oder in einem kontaminierten Gebiet Wasser auf. Zukunftsmusik? Nicht heute, denn die ferne Zukunft ist ganz nah an diesem Samstag im HAG. 25 Teams von Jungkonstrukteuren aus der Region sind unter dem Motto „Robot Explorers“ mit ihren selbst gebauten und konstruierten Robotern zum Landesentscheid angetreten. Seit Februar haben sie getüftelt – und heute müssen ihre aus Legomaterialien gebauten Konstruktionen nun beweisen, was sie wirklich drauf haben. Die Jungs von der FIT-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums Landau sind gerade dabei, den Tisch für ihren Roboter zu präparieren. Nicht etwa mit einem Hightech-Gerät, sondern mit einer guten alten Maurerkelle streichen sie die Erde glatt, die sie für ihren selbstgebauten Parcours aufgehäuft haben. Hier gilt es für ihre Robos später, Wasser in der Erde zu erkennen. Gleich zwei verschiedene Konstruktionen haben sich die jungen Tüftler für diese Aufgabe ausgedacht. Damit der Roboter geländegängig ist, haben sie die Räder mit einem Vlies umwickelt. In der „Open Category“ ist viel Kreativität erlaubt. Ziel der internationalen World Robot Olympiad (WRO) ist es schließlich, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu naturwissenschaftlichen Fächern zu erleichtern und sie für einen Ingenieur- oder IT-Beruf zu motivieren. Auch die zweiten Bewerber in diesem Wettbewerbssegment, die „Glantalrobs Senior“ vom Veldenz-Gymnasium Lauterecken, haben die Lego-Teile mit anderen Materialien ergänzt: Zwei ausgediente Plastikflaschen dienen als Schwimmkörper ihres Schiffes, das mit Hilfe eines Roboters Algen aus den Meerestiefen holt. Diese könnten als Nahrungsmittel oder für Kosmetik verwendet werden, erklärt einer der Jungs. Auch in der „Regular Category“, die in die drei Altersklassen Elementary (acht bis zwölf Jahre), Junior (13 bis 15 Jahre) und Senior (16 bis 19 Jahre) aufgeteilt ist, haben die Roboter spannende Aufgaben erhalten. Hier lauten die Missionen, nach Perlen zu tauchen, auf Schatzsuche zu gehen und Vorräte in entlegene Bergregionen zu bringen. Drei Teams von Legomania, der Robotik-AG des HAG, sowie zwei aus der Neigungsgruppe Robotik der Schule unter Leitung von Mathematik- und Informatiklehrer Richard Städtler sind heute in der „Regular Category“ beim Landesentscheid dabei: zwei Senior- und drei Junior-Teams. Die Legomania-Betreuer Walter Becker und Karl-Heinz Scholz hatten das Team „Legomania J I“ schon im Vorfeld mit vorne gesehen. Der Roboter, den Timon Aldenhoff (14), Nico Hoffmann (15) und Lorenz Krämer (13) zum Thema „Schatzsuche“ konstruiert hatten, funktionierte schon Wochen vor dem Landesentscheid bereits perfekt, konnte dank anspruchsvoller Programmierung Würfel hochheben und sicher in einer Basisstation deponieren. Doch wie sich gleich beim ersten von insgesamt vier Läufen herausstellt, hält der Wettbewerb so seine Tücken bereit. Bevor der eigentliche Parcours beginnt, müssen die Roboter nämlich komplett auseinandergebaut und wieder zusammengesetzt werden. Durch ein Missverständnis hatten die Jungkonstrukteure dabei viel Zeit verloren, so dass der Roboter im ersten Lauf nicht wie gewohnt funktionierte. Noch war damit aber nichts verloren: Denn nur die zwei besten der vier Läufe gingen in die Wertung ein. Und am Ende konnten sich die drei Jungs dann doch fürs Deutschlandfinale qualifizieren – ebenso wie Philipp Habermehl und Tom Bartholomä. Die Veranstaltung in Haßloch ist einer von insgesamt 19 regionalen Wettbewerben im ganzen Bundesgebiet. Am Samstag konnten sich insgesamt sechs Teams in der Regular Category und ein Team in der Open Category für das Deutschlandfinale im Juni in Dortmund qualifizieren. Dort ist es möglich, eine Startberechtigung für das diesjährige Weltfinale in Doha (Katar) zu erreichen.

x