Neustadt Er steht und steht und steht

Das Forstamt Johanniskreuz lädt für Samstag, 4. Juli, ab 13 Uhr zu einer kleinen Feierstunde. Der Anlass: Der Schindhübelturm wird 40 Jahre alt. Der 20 Meter hohe Aussichtsturm bietet Wanderern seit seiner Übergabe an die Öffentlichkeit 1975 grandiose Ausblicke auf Donnersberg, Kalmit, Süd- und Westpfalz.

Er befindet sich auf dem 571 Meter hohen Schindhübel in der gleichnamigen Waldabteilung. 1974 errichteten 74 Männer des ehemaligen Bundeswehr-Pionierbataillons Speyer den Turm aus Holz, das sie vor Ort schlugen. Forstamtsleiter Burkhard Steckel bezeichnet den vollständig aus dem Holz der Douglasie gefertigten Turm als „wunderschönes Demonstrationsobjekt“ und „technologische Innovation“. Er werbe für den Verbau eines Holzes, das heute immer öfter Verwendung findet – und das zu Recht. „Douglasie wächst immer gerade“ und sei ein „optisch schönes Holz“, das in puncto Langlebigkeit über Eigenschaften verfüge, wie man sie von Tropenhölzern kenne, schwärmt der Forstamtsleiter. Der Grund für eine dringend notwendige Turmsanierung im Jahr 2004 sei schlicht ein Baumangel gewesen, erklärt Steckel. Zwischenzeitlich waren zur Verschönerung Sandsteinplatten auf dem Betonsockel des Turms eingebaut worden, die die Lücke zur Holzkonstruktion geschlossen hatten. Hierdurch war das Abtrocknen des Holzes nicht mehr gewährleistet. Der Innenpfosten war ganz abgefault, Ameisen hatten sich eingenistet. Bei einer Begehung stellte der Revierleiter fest, dass der Turm schwankte und ließ ihn für Besucher sperren. Damals wurde die Holzkonstruktion von unten nach oben erneuert, die Sandsteinplatten wieder entfernt, morsches Holz ersetzt, die Turmfüße abgeschnitten und ein Stahlsockel eingebaut. Verrostete Schrauben und zum Teil marode Stufen und Handläufe wurden ersetzt. Ein anschließender Schutzanstrich fand ehrenamtlich statt. Wie Steckel erklärt, kommt diese Holzart sogar ohne Anstrich aus. Nur wenn das Holz bereits gestrichen sei, wie es hier der Fall sei, müssten die Anstriche auch weiterhin gemacht werden. Am Tag der Feierlichkeiten wird Oberst August Holzki, der Leiter des damaligen Pionierbataillons, ein Grußwort sprechen, über 40 Männer von damals sind eingeladen. Umrahmt werde die Veranstaltung von Jagdhornbläsern, verrät Steckel. Annette Aull, die Tochter von Steckels Amtsvorgänger Günther Aull, der damals den Kontakt zum Bataillon hergestellt und die Arbeiten begleitet hatte, liefert einen geschichtlichen Abriss. Rund um den Turm werden Speisen und Getränke angeboten. Steckel konnte keine Hinweise auf einen möglichen Turmneubau geben – bereits im Jahr 2004 hatten Experten dem Turm ein maximal erreichbares Alter von 50 bis 60 Jahren vorhergesagt. Der Forstamtsleiter traut dem hölzernen Lulatsch aber durchaus zu, „noch mal so alt zu werden“. Der Turm stehe im Moment gut da, versichert er. Auf dass der Turm auch weiterhin für Wanderer attraktiv und der Blick in Richtung Haardt erhalten bleibe, versprach der Forstamtsleiter, im nächsten Winter die Birken im unmittelbaren Umfeld zu entfernen und „rundum richtig Platz zu schaffen.“ Schindhübel-fest Treffpunkt am Samstag, 4. Juli, für den gemeinsamen Fußmarsch zum Turm ist um 12.30 Uhr am Parkplatz Mitteleiche. Für Gäste, die nicht gut zu Fuß sind, wird ein Shuttleservice angeboten. Bei schlechten Wetterverhältnissen wird das anschießende Beisammensein in die Maschinenhalle des Forstamts (gegenüber Café Nicklis) in Johanniskreuz verlegt. (tefa)

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