Neustadt Eine Woche mit hartem Training

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Hassloch. Der nächste Gegner der TSG Haßloch in der Dritten Handball-Liga Süd hat mit Michel Abt den bisher besten Torschützen der Liga in seinen Reihen (42 Treffer). Und er hat mit Marco Bitz (Tor) einen Torwart, der vergangene Woche zum Kader der Rhein-Neckar-Löwen gehört hat, der in der Champions League beim dänischen Meister Kolding-Kopenhagen mit 30:18 gewonnen hat. Gastgeber SG Kronau-Östringen II ist am Samstag, 20 Uhr, Favorit gegen den Aufsteiger TSG Haßloch (Mehrzweckhalle Kronau).

„Ich erhoffe mir eine Trotzreaktion“, sagt TSG-Trainer Admir Kalabic und spielt damit auf die 23:39-Schlappe bei der SG Nußloch vor einer Woche an. „Ich habe noch seelische und körperliche Schmerzen davon – aber das muss aufgearbeitet werden.“ Haßloch habe sich in Nußloch „komplett aufgegeben“. Es sage alles, wenn die Haßlocher Zuschauer nach 45 Minuten die Halle in Nußloch verlassen hätten. Auch die erste Hälfte – die TSG ging immerhin mit einem 13:13 in die Kabine – sei nicht gut gewesen. „In der ersten Hälfte hat Daniel Schlingmann im Tor einiges ausgebügelt“, betont Kalabic und listet Fakten zur „verheerenden Leistung“ auf: „21 technische Fehler in 60 Minuten, 16 Tempogegenstoßtore.“ Das alles habe wenig Spaß gemacht, gesteht der Trainer und ist sich sicher, dass „diese Woche das Training auch wenig Spaß gemacht hat“. Die Haßlocher Übungsstunden waren nämlich ein wenig härter als sonst. Marco Widmann, Haßlocher Neuzugang ausgerechnet aus Nußloch, stellt ebenfalls fest, dass „die technischen Fehler, die wir gemacht haben, schnell bestraft worden sind“. Die leichtsinnigen Fehler seien von Nußloch sofort zu Kontern genutzt worden. „Als wir mit fünf Toren hinten waren, haben wir so ein bisschen die Moral verloren“, gibt der Rückraumspieler zu. „Jeder von uns muss sich an die eigene Nase fassen.“ Nach der Pause habe Nußloch viel agiler in der 6:0-Abwehr gearbeitet, womit Haßloch nicht zurecht gekommen sei. Jetzt wünscht sich Marco Widmann, der als Versicherungsmakler arbeitet, „auswärts auch einmal genau so frech und selbstbewusst wie daheim zu spielen“. „Irgendwie lassen wir uns auswärts zu leicht den Schneid abkaufen“, sinniert er und denkt noch ungerne an den Montag nach der 23:39-Schlappe: „Ich wohne in Leimen – nur fünf Kilometer von Nußloch entfernt. Ich habe mich geschämt, als ich am Montagmorgen in Nußloch beim Einkaufen war.“ Er sei nämlich mehrfach auf die Niederlage angesprochen worden. Der nächste Gegner Kronau-Östringen sei schwer einzuschätzen, sagt Widmann. „Die sind aktuell wie wir eine kleine Überraschungstüte.“ Die SG hat beim Meisterschaftsfavoriten TGS Pforzheim mit 32:28 gewonnen, dafür beim TV Hochdorf, den Haßloch mit zehn Toren Unterschied besiegt hatte, nur 36:36 gespielt. Die Badener haben beim 32:28-Erfolg in Pforzheim mit dem Linkshänder Maximilian Schwarz (vorher TV Bretten) einen Neuzugang präsentiert. Alle Feldspieler hatten sich bei der Partie in die Torschützenliste eingetragen. Ihr Torwart Marco Bitz ist übrigens der Bruder von Kevin Bitz, der nach der vergangenen Saison von Haßloch nach Nußloch gewechselt ist. In der vergangenen Saison, als Admir Kalabic noch Trainer in Nußloch war, hat er zweimal mit seinem Team Kronau-Östringen besiegt. „Die haben junge Leute, die in der vergangenen Saison noch A-Jugend-Bundesliga gespielt haben“, weiß er um den spielstarken Kader der sogenannten Junglöwen. Und zumindest er gibt sich schon so frech, wie Marco Widmann es sich vom gesamten Team erhofft. Auf die Frage, wie die TSG SG-Torjäger Michel Abt bändigen will, antwortet er keck: „Wir lassen ihn 15 Lange schießen und siegen mit einem Tor.“ (sab)

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