Neustadt Ein Turnier der Überraschungen

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Worms. Es war ein Turnier der Überraschungen auf dem neuen Kunstrasenplatz in Worms. Zwar schaffte es der Bundesliga-Tabellenführer Mannheimer HC zumindest bis ins Finale, aber der Uhlenhorster HC aus Hamburg hatte sich als Tabellenzweiter der laufenden Feldrunde sicher mehr ausgerechnet als Platz vier im Sechser-Feld. Im kleinen Finale unterlag er im hanseatischen Derby auf rheinhessischem Grund dem Club an der Alster Hamburg mit 4:5. Platz fünf ging in einem weiteren Derby zwischen dem Düsseldorfer HC und Rot-Weiß Köln mit 5:3 im Penaltyschießen an die Düsseldorferinnen. „Auch diese beiden Mannschaften hatte ich eigentlich weiter vorne erwartet“, kommentierte Turnierdirektor Klaus Fischer von der TG Worms. Den Münchner SC, als Siebter der Bundesliga die schlechtplatzierteste Mannschaft im hochkarätigen Teilnehmerfeld, hatte er hingegen nicht unbedingt auf der Rechnung, aber die Münchnerinnen ließen zum Turnierauftakt mit einem 5:1 über den UHC Hamburg aufhorchen, bezwangen im Anschluss den Düsseldorfer HC mit 4:2 und hielten ihre Form bis zum Finale. Das war insgesamt wenig spektakulär. Beide Mannschaften lauerten eher auf Fehler des Gegners. „Wir haben wieder viele junge Spielerinnen mit dabei, und auch die müssen lernen, wie man Finals gewinnt“, erklärte MHC-Trainer Philipp Stahr. Das galt auch für Neuzugang Charlotte Gerstenhöfer, die zur Sommersaison vom Dürkheimer HC nach Mannheim gewechselt ist. „Sie ist schon jetzt die erhoffte Verstärkung, und sie hat noch Potenzial“, lobte Stahr. Überhaupt war er mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden: „Es war ein guter Gradmesser.“ Dabei ließen die MHC-Damen nach ihrem furiosen Start beim 6:2 gegen den Club an der Alster ein wenig nach, kamen gegen Köln nicht über ein 1:1 hinaus und unterlagen letztlich im Finale. Dabei hatten die Mannheimerinnen die ersten Chancen, erspielten sich ein Übergewicht und gingen durch Maria Tosts fulminanten Knaller zur Mitte der ersten Hälfte durchaus verdient mit 1:0 in Führung. In der Folge verlegte sich der MHC aber zunehmend auf die Defensive, war insgesamt zu passiv und spielte die Konterchancen nicht konsequent zu Ende. So kam München durchaus verdient zehn Minuten vor Schluss durch Jaqueline Dorner zum Ausgleich, und die Schlussoffensive mit Chancen durch Greta Lyer, Camille Nobis und erneut Tost, die direkt vor dem Schlusspfiff nur den Pfosten traf, kam zu spät. So ging es ins Penaltyschießen, bei dem für München Hayley Brown traf, während alle drei Mannheimerinnen an Barbora Cechakova scheiterten. Doch nicht nur das Sportliche stand bei der 15. Auflage der EWR Hockey Days im Vordergrund. Immerhin gab sich DHB-Präsident Wolfgang Hillmann zur Premiere auf dem olympiatauglichen neuen Kunstrasenplatz die Ehre. „Es ist eine Wertschätzung für die Veranstalter eines so hochwertigen Turniers mit so langer Tradition“, erklärte er. Und er hatte seinen Blick in die Zukunft gerichtet. „Es wird ab 2019 mit der World-Hockey-League eine neue Turnierserie geben, für die wir jetzt schon Standorte suchen.“ Worms komme dabei durchaus in Betracht, auch wenn auf der Jahnwiese dafür Zusatztribünen für mehrere Tausend Besucher aufgebaut werden müssten. Der Beigeordnete der Stadt, Uwe Franz, versprach dem Verein dafür auf alle Fälle Unterstützung. „Wir haben sehr großes Interesse an einer solchen Veranstaltung“, erklärte er.

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