Haßloch Ehrenamt soll gestärkt werden

Beispiel für ehrenamtlichen Einsatz: die „Wir-schaffen-was“-Aktion in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Beispiel für ehrenamtlichen Einsatz: die »Wir-schaffen-was«-Aktion in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Ehrenamtlicher Einsatz ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Aber freiwilliges Engagement ist kein Selbstläufer. Deshalb macht Haßloch bei der Initiative „Engagierte Kommune“ des Landes mit. Was Gemeinde, Bürger und Vereine davon haben.

2013 hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Initiative „Ich bin dabei!“ ins Leben gerufen, um ehrenamtliches Engagement im Land zu fördern und die Kommunen dabei zu unterstützen. Im vergangenen Jahr startete die Initiative mit einem überarbeiteten Konzept neu durch. Eines der Förderangebote heißt „Engagierte Kommune“. Die Staatskanzlei nennt es eine wichtige Zukunftsaufgabe des Landes und der Kommunen, ehrenamtlichen Einsatz zu fördern. Zivilgesellschaftliches Engagement sei ein wichtiger Beitrag für eine lebendige Demokratie. Aber dazu sei hauptamtliche Unterstützung erforderlich.

Hier setzt das Angebot „Engagierte Kommune“ an. Ein Team aus jeder teilnehmenden Gemeinde, bestehend aus Vertretern aus den Bereichen Kommune, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, wird auf Landesebene geschult, um Strategien für eine nachhaltige Förderung des lokalen Engagements zu entwickeln, bestehendes Engagement zu unterstützen und um ein Netzwerk aufzubauen.

Gewinn für alle Beteiligten

Das Land sieht darin viele Vorteile für alle Beteiligten. Für Städte und Gemeinden sei die „Engagierte Kommune“ ein Gewinn, weil Jung und Alt angeregt würden, das Zusammenleben vor Ort mitzugestalten. Das fördere die Identifikation mit der eigenen Gemeinde. Ehrenamtlich Aktive könnten ihre Interessen, Erfahrungen und Kompetenzen einbringen sowie neue Kontakte knüpfen und Anerkennung für ihren Einsatz erfahren. Ein Gewinn für Vereine und Initiativen könne sein, dass sie mit dem Kommunalen Team kompetente Ansprechpartner bekommen und gemeinsam mit anderen neue Projekte entwickeln können. Auch vom Austausch mit anderen Beteiligten könnten sie profitieren. Schließlich hätten auch Unternehmen Vorteile, nicht zuletzt weil sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen könnten.

Haßloch ist eine von sieben Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz, die sich erfolgreich für eine Teilnahme an der Initiative „Engagierte Kommune“ beworben und einen Kooperationsvertrag mit der Staatskanzlei abgeschlossen haben.

Sport als Schlüssel bei der Integration

Bei einem Pressegespräch stellte Bürgermeister Tobias Meyer das Projekt vor. Ehrenamtliches Engagement sei in Haßloch mit seinen rund 120 Vereinen ein wichtiger Baustein des gesellschaftlichen Lebens, so Meyer. Das habe der Ehrenamtstag des Landes, der 2023 in Haßloch stattfand, unter Beweis gestellt. Aber auch im „Dorf der Vereine“ sei ehrenamtliches Engagement kein Selbstläufer. Vor diesem Hintergrund sei die Initiative maßgeschneidert für Haßloch. Es gehe darum, vorhandenes Engagement zusammenzuführen, zu bündeln und zu stärken sowie die Angebote zu professionalisieren. Vereine könnten dadurch auch entlastet werden. Ein wichtiger Punkt sei, dass Vereine die Integration begleiten könnten: Gerade der Sport diene dabei als Schlüssel.

Ein sechsköpfiges Kommunales Team ist gebildet worden, das die Engagement-Strategie entwickeln, als Ansprechpartner rund ums ehrenamtliche Engagement dienen und sich zu diesem Thema fortbilden soll. Es besteht aus den drei Verwaltungsmitarbeiterinnen Carolin Laux, Barbara Renner und Jenny Wierzbicki sowie Beatrix Leibfried, Dennis Messer (Unternehmen) und Stefanie Mense (Vereine).

Kommunales Team wird geschult

Der Beigeordnete und Vereinsdezernent Claus Wolfer erläuterte die nächsten Schritte. Das Kommunale Team nimmt an mehreren Schulungen der Servicestelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung teil, unter anderem zu den Themen Ehrenamtsförderung auf kommunaler Ebene, Fördermöglichkeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Digitalisierung im Ehrenamt und Netzwerke. Ein weiterer Schritt soll eine Bestandsaufnahme und Bedarfsermittlung der lokalen Engagementpolitik sein. Daraus soll ein Konzept entwickelt werden, dass eine Strategie festlegt und konkrete Einzelmaßnahmen benennt.

Die teilnehmenden Kommunen können jährlich einen Zuschuss von 5000 Euro beantragen, der laut Meyer Haßloch bereits zugesagt wurde.

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