Neustadt E-Werk übernimmt das Gasnetz

Festtagslaune herrschte bereits auf der jüngsten Meckenheimer Ratssitzung. Grund zur Freude ist die bevorstehende Übernahme des Gasnetzes von der Thüga zum 1. Januar 2015. Käufer ist das E-Werk der Gemeinde. Der Gemeinderat beschloss den Kauf im nicht öffentlichen Teil der Sitzung einstimmig.

„Das ist ein Meilenstein in der Geschichte Meckenheims“, ist sich Ortsbürgermeister Heiner Dopp (FWG) sicher. Mit dem Gaswerk sichere sich die Gemeinde für die Zukunft eine weitere lukrative Einnahmequelle. So erhalten Gasnetzbetreiber Netznutzungsentgelte für das Durchleiten von Gas. Bisher gehört das Meckenheimer Gasnetz zur Thüga Energienetze GmbH. Zudem wolle die Gemeinde ab dem Frühjahr 2015 auch den Gasvertrieb für die Meckenheimer Bürger anbieten. Darüber werde der Werkausschuss ausgiebig beraten. „Hier müssen wir die Lage erst noch sondieren“, erklärte Dopp. Das Vorhaben soll aber ähnlich wie beim gut laufenden E-Werk vonstattengehen. Auf jeden Fall solle für die Meckenheimer Kunden ein vernünftiges Angebot für die Gasversorgung herauskommen, so der Bürgermeister. Wie Dopp auf Anfrage erklärte, belastet dieser Kauf nicht den Gemeindehaushalt. Vielmehr ist das E-Werk Meckenheim der Käufer. Das E-Werk ist ein Regie-Eigenbetrieb, eine hundertprozentige Tochter der Gemeinde. Es habe mit der Stromversorgung im Ort in den vergangenen Jahren Gewinne erzielt, und die seien im Werk verblieben, erläutert Dopp. So habe man Rücklagen bilden können, die nun den Kauf des Gasnetzes ermöglichten. Den Kaufpreis nannte Dopp auf Anfrage nicht. Das E-Werk wolle dafür einen Kredit von 600.000 Euro aufnehmen und den anderen Teil aus den Rücklagen bezahlen. Die Thüga und die Gemeinde hätten sich über den Kaufpreis außergerichtlich geeinigt. Ein Gutachter, der von beiden Seiten anerkannt worden sei, habe den Wert des Gasnetzes festgestellt. Der Betrieb des E-Werkes Meckenheim wird seit vier Jahren von den Stadtwerken Neustadt geführt. „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagt der Meckenheimer Ortsbürgermeister. Die Stadtwerke würden auch für das erste Jahr mit der Betriebsführung für das Gasnetz betraut. Weiter hat der Gemeinderat auch den Jahresabschluss 2012 festgestellt. Die Ergebnisrechnung ergibt einen Jahresüberschuss von rund 213.000 Euro. Das ist eine Verbesserung gegenüber dem Haushaltsplan von rund 317.000 Euro. Die höheren Einnahmen kommen zum einen durch ein Plus bei der Einkommenssteuer (56.000 Euro). Zudem wurden weder der Gewinn des E-Werks in Höhe von 94.000 Euro noch die Auflösung der Beiträge für den Ausbau der Gartenstraße bei der Planaufstellung berücksichtigt. Es wurde sparsam gewirtschaftet, sagte Dopp. Im Finanzhaushalt kommt es mit einem Fehlbetrag von 24.000 Euro gegenüber dem Planansatz zu einem minimal schlechteren Ergebnis von 600 Euro. Der kurzfristige Kassenkredit liegt bei 103.000 Euro. „Dies ist nur eine Momentaufnahme“, so Dopp. Der Kontostand variiere immer je nach den Buchungen von Ausgaben und Einnahmen. Die lang- und mittelfristige Verschuldung der Gemeinde hat sich auf rund 43.000 Euro verringert. (vnl/ff)

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