Hassloch E-Ladesäulen: Wie die Lage in Haßloch und Neustadt aussieht

Eine der Ladesäulen in Haßloch befindet sich beim Kundenzentrum der Gemeindewerke.
Eine der Ladesäulen in Haßloch befindet sich beim Kundenzentrum der Gemeindewerke.

Die jüngsten Zahlen vom Kraftfahrt-Bundesamt zeigen: Elektroautos sind gefragt. Doch wie sieht es eigentlich inzwischen mit den Lademöglichkeiten aus? Ein Blick auf die Situation in Haßloch und Neustadt.

Im Juli hat jeder fünfte verkaufte Neuwagen in Deutschland einen elektrischen Antrieb gehabt. Um das Fahrzeug zu laden, brauchen die Nutzer eine private Wallbox, oder sie müssen zu einer der Ladesäulen. In Haßloch betreiben die Gemeindewerke acht Ladesäulen, davon sind sechs Normalladesäulen mit je zwei 22kW-Ladepunkten, eine Schnellladesäule mit zweimal 50kW und eine mit 42kW, sowie eine Wallbox mit zweimal 11kW Ladepunkten. Daneben gibt es drei weitere Ladestationen, die nicht von den Gemeindewerken betrieben werden. Davon steht eine mit zwei Ladepunkten an der Shell-Tankstelle in der Richard-Sang-Straße, und zwei Säulen mit insgesamt vier Ladepunkten sind am Bauhaus in der Fritz-Karl-Henkel Straße zu finden.

In Neustadt sind zurzeit 76 öffentliche Ladepunkte verfügbar. Davon werden 52 Ladepunkte, die sich an 26 Ladesäulen befinden, von den Neustadter Stadtwerken betrieben. Die restlichen Säulen werden von den Pfalzwerken und einigen Discountern bereitgestellt. Dennis Fitzek von den Stadtwerken (SWN) sagt, die mittlere Auslastung pro Jahr, also bei möglichen 8760 Stunden im Jahr, liege an den Ladesäulen der Stadtwerke bei etwa 2700 Ladestunden. Somit könne man von einer durchschnittlichen Auslastung von rund 31 Prozent ausgehen.

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Hassloch

Bisher weder in Haßloch noch in Neustadt Blockiergebühren

Unterschiedliche Auslastung

Manuela Stock von den Gemeindewerken (GWH) in Haßloch weist darauf hin, dass jede Ladesäule eine unterschiedliche Auslastung aufweise, die außerdem variiere. „Wir haben uns bei der Errichtung unserer Ladesäulen auf den Dorfkern, den Bahnhof und das GWH-Kundenzentrum konzentriert, da wir dort die meiste Nutzung sehen. Außerdem haben wir in Kooperation mit den drei Haßlocher Autohäusern an deren Standorten Ladesäulen errichtet“, erklärt Stock. Stock verweist darauf, dass es außerdem private Ladesäulen gebe und deren Anzahl in Zukunft noch steigen werde.

Ein Blick auf die Straßenkarte mit dem Verzeichnis der Ladesäulen lässt erkennen, dass so mancher Haßlocher E-Auto-Fahrer, der keine eigene Lademöglichkeit hat, Geduld und gutes Schuhwerk braucht. Zum Beispiel, wenn er im Bereich Lindenstraße oder Rennbahnstraße wohnt. Auch rund um den Haßlocher Schulstandort sind Ladesäulen knapp bemessen – oder besser gesagt: weit weg.

In Neustadt fehlen öffentliche Lademöglichkeiten in den Ortsteilen Königsbach, Lachen-Speyerdorf und Duttweiler gänzlich. Dort überwiegen Einfamilienhäuser, wo auch in der eigenen Garage oder vor dem Haus geladen werden kann. Anders als in dichter bebauten Gebieten mit Mehrfamilienhäusern, wo alleine das Anbringen von Wallboxen Probleme mit sich bringen kann.

230 Wallboxen

In Neustadt sind laut Fitzek rund 300 private Wallboxen bei den Stadtwerken gemeldet. Über ein Drittel davon hätten die Stadtwerke selbst verkauft. In Haßloch sind nach Auskunft der Gemeindewerke über 230 Wallboxen angemeldet. Über die Auslastung der Wallboxen lasse sich nichts sagen, sind sich Gemeinde- und Stadtwerke einig. „Private Wallboxen sind wie sonstige Stromverbraucher am Stromzähler angeschlossen und können von uns nicht separat ausgelesen werden“, so Fitzek.

Während die Stadtwerke weitere 17 Ladepunkte in Neustadt errichten wollen, verfolgen die Gemeindewerke in Haßloch keine neuen Pläne. Eine normale Ladesäule kostet rund 15.000 Euro. „Darin enthalten sind Kosten für Anschaffung, Stromnetzanschluss, Tiefbauarbeiten, Fundament, Beschriftung und Beschilderung. Im Betrieb entstehen weitere Kosten“, erklärt Fitzek. „Schnellladesäulen, wie jene bei der Feuerwehr in der Schillerstraße, kosten etwa 60.0000 Euro inklusive Anschluss- und Installationskosten“, ergänzt Stock.

Zurzeit sind die Ladesäulen noch eine Investition in die Zukunft. Wie schnell sie sich amortisieren, lässt sich derzeit schwer einschätzen. Fitzek betont, den Stadtwerken sei es zunächst einmal wichtig gewesen, eine breite Abdeckung sicherzustellen.

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