Neustadt Dorfschlittweg soll Feldweg bleiben

Der Weinbauverein Mußbach lehnt den Ausbau des Dorfschlittwegs sowie die Freigabe des Wegs für den öffentlichen Verkehr und auch den geplanten Bau einer Wohnanlage in der Lauterbachstraße ab. Das teilte der Mußbacher Ortsvorsteher Dirk Herber (CDU) in der Sitzung des Ortsbeirats am Mittwoch mit. In nichtöffentlicher Sitzung beschäftigte sich der Ortsbeirat mit Möglichkeiten der Verkehrsentlastung für die Anwohner im Bereich der Lauterbachstraße.

Wie berichtet, will ein Investor auf dem Grundstück einer ehemaligen Kellerei in der Lauterbachstraße eine Wohnanlage errichten. Die Verkehrserschließung soll durch den Dorfschlittweg führen. Dazu ist ein Ausbau des derzeitigen Wirtschaftswegs erforderlich. Die Winzer, die dafür Gelände abgeben müssten, seien dazu überwiegend nicht bereit. Das hat Werner Kerth, der Vorsitzende des Weinbauvereins, nach Angaben von Herber der Stadtverwaltung mitgeteilt. In seinem Schreiben an die Verwaltung habe Kerth angekündigt, dass die betroffenen Winzer Rechtsmittel gegen einen Ausbau des Dorfschlittwegs einlegen wollen. Wegen dieser problematischen Verkehrsführung lehne der Weinbauverein das Bauprojekt in der Lauterbachstraße ab. Zudem sei dieses nach Überzeugung des Weinbauvereins „überdimensioniert“ und nicht im öffentlichen Interesse, schreibt Kerth. Der Ortsbeirat, dem auch Werner Kerth als Vertreter der FWG angehört, hatte sich in nichtöffentlicher Sitzung für das Bauvorhaben ausgesprochen. SPD-Fraktionssprecher Ludwig Buchert erinnerte daran, dass der Ausbau des Dorfschlittwegs zur Verkehrsberuhigung im Ortskern beitragen würde. In nichtöffentlicher Sitzung beschäftigten sich die Mitglieder des Ortsbeirats am Mittwoch damit, wie die Anwohner der Lauterbachstraße und der umliegenden Straßen, etwa Am Stecken und Am Hasenstein, von dem Verkehr, der durch die Neubauten entsteht, entlastet werden könnten. Zusätzlicher Verkehr sei außerdem zu erwarten, wenn das freie Gelände im Bereich des Bahnhofs bebaut werden sollte. Auch hier gibt es nach Informationen der RHEINPFALZ Interessenten. Man kam überein, dass mit der Stadtverwaltung über Möglichkeiten der Verkehrsentlastung gesprochen werden soll. Nach wie vor kritisch sehen die Mitglieder des Ortsbeirats das zum Neustadter Weinlesefest geplante „Winefestival“. Herber bedauerte, dass die Tourist, Kongress und Saalbau GmbH die Kritik von Winzern und Ortsbeiräten nicht berücksichtige. Am 2. September werde das Konzept „den Winzern noch einmal vorgestellt, noch einmal Kritik entgegen genommen und noch einmal nicht darauf reagiert werden“, so Herber. Kritik äußerten Mitglieder des Ortsbeirats daran, dass für die Veranstaltung englische und französische Namen verwendet werden. „Müssen wir französisch sprechen, wenn wir da Dienst machen“, erkundigte sich Stefan Lang (CDU) angesichts dessen, dass Außenstände beim Spiegelpalast auf dem Hetzelplatz als „bon vivantchen“ bezeichnet werden. Die englischen und französischen Namen seien nicht angebracht, so auch der stellvertretende Ortsvorsteher Roland Ipach (FWG). Doch solle man erst einmal abwarten, vielleicht bringe das „Winefestival“ auch etwas Positives. Allgemeine Zustimmung fand die Forderung von Ipach, den Briefkasten an der ehemaligen Bäckerei Mahler abzuhängen und stattdessen im Ortskern, etwa an der Ortsverwaltung, aufzuhängen. Der derzeitige Standort sei in einer wenig belebten Sackgasse, zudem werde der Briefkasten durch einen Zigarettenautomaten verdeckt. Im kommenden Jahr habe das Eselshautfest 40. Jubiläum, aus diesem Anlass solle es zur Eröffnung erstmals seit vielen Jahren wieder einen Umzug geben, teilte Herber mit. Auch seien einige Veränderungen beim Eselshautfest geplant. Wie Herber berichtete, wurde der Blumenschmuck-Wettbewerb abgeschafft. Die Ehrung der Teilnehmer war bisher immer beim Mußbacher Neujahrsempfang. Bei dem Empfang werde es zukünftig andere Ehrungen geben, so Herber. Abgelehnt wurde der Antrag einer Bürgerin, einen Anwohner-Parkplatz auszuweisen. Dies ist nur für Schwerbehinderte möglich. (ann)

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