Neustadt „Die vielen Parkplätze sind sinnvoll“

Jan-Christian Schröder war zuletzt als Schachprofi unterwegs. Im Herbst beginnt er ein Jurastudium.
Jan-Christian Schröder war zuletzt als Schachprofi unterwegs. Im Herbst beginnt er ein Jurastudium.

«Neustadt.» 345 Teilnehmer beim A- und B-Turnier der 32. internationalen Haßlocher Schachtage über das lange Pfingstwochenende nahmen das neue Spiellokal in der Pfalzhalle gut an. Mit 6,5 Punkten aus sieben Runden gewann Jan-Christian Schröder (Limburg an der Lahn) bei seiner Premiere in der Pfalz. Für Schröder gab es eine Prämie von 1600 Euro.

Der fünfmalige Turniersieger Leonid Milov wurde Fünfter. Der Erste der Setzliste, Großmeister Maxim Turov (Russland), belegte Platz zwei. Auf Rang drei kam Alexander Dgebuadze (Belgien). Lutz Bohne, Neuzugang beim PSV Neustadt, wurde mit 2,5 Punkten 81. Im B-Turnier siegte Lena Mader (SC Ramstein) mit 6,5 Punkten vor Thomas Schnepel (SC Pforzheim) mit 6,0 Punkten. Dietmar Schwarz (PSV Neustadt) kam mit fünf Punkten und ohne Niederlage durch das Turnier und belegte Platz 13. Zweiter der Mannschaftswertung wurde der PSV Neustadt mit Schwarz, Dirk Hirse, Ralf Seywald und Gerhard Landeck. Das 32. Haßlocher Turnier war geprägt von Veränderungen. Der wegen verschärfter Brandschutzauflagen notwendige Umzug von der Turnhalle der Ernst-Reuter-Schule in die Pfalzhalle habe sowohl Vor- als auch Nachteile, wie Organisator Klaus Frambach erklärte. Ein Plus seien die Parkplätze. Insgesamt sei mehr Platz vorhanden. Allerdings war es ein enormer Aufwand, die Halle zu bestuhlen. Es fehlten die überdachten Außenplätze. Die erhöhten Kosten mussten an die Spieler weitergegeben werden. „Wir dachten wirklich darüber nach, ob wir die Schachtage durchführen können“, betonte Frambach. Er selbst zieht sich nach über 25 Jahren Turnierleitung zurück. Seinen Part übernimmt mit Philipp Scholz ein motivierter Nachwuchsmann. Der 21-Jährige studiert Soziologie in Mannheim und erwartet, die aufwendige Organisation mit seinem Studium vereinbaren zu können. In diesem Jahr machten es Frambach und Scholz noch gemeinsam. „Viele Details ergeben sich erst während der Praxis“, sagten sie. Unterstützt wurden sie von Schiedsrichter Roland Schmidt und Niklas Baudy, der sich um die Ergebnisverwaltung der Homepage kümmert. Besonders konzentriert arbeitete das Team, wenn nach jeder Runde die Ergebnisse in das Programm eingegeben werden mussten. „Ein Fehler, eine einzige Partie falsch eingegeben, und die gesamte Auslosung für die nächste Runde stimmt nicht mehr“, erklärte Scholz. Dabei konnten nicht nur die Schachspieler in Zeitnot geraten, sondern auch das Organisationsteam. Erstmals wurde das Turnier im Fischer-Modus gespielt. Das bedeutet, dass bei jedem Zug ein Bonus von 30 Sekunden gutgeschrieben wird. Theoretisch könnte eine Partie so endlos gehen. Doch Frambach weiß: „Die Spieler wollen ja ein Ergebnis, und es gibt Regeln, die ein endloses Spiel beschränken.“ So etwa, wenn innerhalb einer Partie dreimal die gleiche Stellung erreicht wurde. Dann muss ebenso zwingend ein Unentschieden vermerkt werden, wie bei 50 Zügen ohne Zug eines Bauern. Letztlich verlief das Turnier im vorgegebenen Zeitrahmen. Sieger Schröder einigte sich in der letzten Runde schnell auf ein Remis mit dem Zweitplatzierten, da er sich durch ein Remis den Turniersieg sichern konnte. Dirk Hirse, Organisator der Pfalz Open in Neustadt, lobte: „Sehr gut organisiert, die vielen Parkplätze sind sinnvoll. Ich konnte in den Mittagspausen nach Hause fahren und einen Mittagsschlaf halten. Es ist viel entspannter, selbst zu spielen, als ein Turnier zu managen.“

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