Neustadt Debakel für überforderte Gastgeber

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Hassloch. Fassungslosigkeit herrschte bei Spielern und Fans des Handball-Drittligisten TSG Haßloch am Samstagabend gegen 21 Uhr. Zuvor hatten die Gastgeber ein unerklärliches 23:33 (11:18)-Heimdebakel gegen den Tabellennachbarn SG Köndringen-Teningen erlebt, der mit nur acht gesunden Feldspielern angereist war (die RHEINPFALZ am SONNTAG informierte).

„Wir haben heute mit 14 Akteuren Handball verhindert. Je weniger Spieler beim Gegner dabei sind, desto schlechter sind wir, eine einzige Katastrophe“, lautete das Fazit des restlos bedienten Haßlocher Trainers Tobias Job. Dagegen frohlockte Köndringens Pascal Bührer, der überragende Mann auf dem Spielfeld: „Alle unsere verbliebenen acht Mann haben heute ihren Beitrag geleistet. Gerade Spieler, die bisher weniger in Erscheinung traten, haben geliefert.“ Vornehmlich dürfte der zukünftige Friesenheimer (wir berichteten über den Wechsel) seinen Teamkollegen Axel Simak gemeint haben. Dieser vertrat den etatmäßigen Kreisspieler Johannes Fischer mit Bravour und nutzte Haßlochs augenscheinliche Abstimmungsprobleme in der Defensive zu sieben Treffern. Hierbei profitierte er häufig von Bührers klugen Anspielen, der zumeist nach Belieben schalten und walten konnte. Nach nervösem Beginn auf beiden Seiten entwickelte sich eine einseitige Partie, in der sich früh zeigte, dass die Gastgeber einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten. Viel zu häufig scheiterten Haßlochs Rückraumspieler mit teils überhasteten Schlagwürfen am guten Torhüter der Breisgauer. Allerdings hatte es Dino Spiranec auch nicht allzu schwer, denn zahlreiche Bälle waren einfach zu schlecht platziert. Folgerichtig führte die SG nach 15 Minuten mit 7:3. Die Gäste waren gerade mit ihrer aggressiven Abwehrvariante wesentlich präsenter und agierten auch im Offensivspiel flinker und einfallsreicher gegen eine völlig überforderte Haßlocher Defensive, die meist nur zuschaute. Die von Tobias Job als Aktivposten ausgemachten Rückraumspieler Zipf und Bührer wurden selten unter Druck gesetzt und hatten Zeit, ihre zumeist von Erfolg gekrönten Aktionen zu starten. Wie beim Treffer zur 2:4-Gästeführung, als Bührer mustergültig Simak am Kreis bediente. Eine Situation, die sich häufig wiederholen sollte. Nur Bührer selbst konnte die Offensivbilanz seines Teamkollegen mit elf teilweise sehenswerten Treffern überbieten. Dabei glänzte er nicht nur durch seinen Torhunger, sondern auch durch seine Übersicht. In den meisten Situationen traf er die richtige Entscheidung und agierte dabei selbstbewusst und risikofreudig. Die Haßlocher dagegen ließen jegliches Selbstbewusstsein vermissen, wirkten gehemmt, teilweise indisponiert. Daraus resultierte dann der völlig verdiente 11:18-Pausenrückstand. Wer nach der Pause ein Aufbäumen der TSG erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Gäste bauten ihren Vorsprung ohne große Mühe aus, dabei profitieren sie häufig von Haßlocher Unzulänglichkeiten. „Seit ich im Handballgeschäft bin, habe ich noch nie einen solchen Tag erleben müssen“, stellte Job nach dem Schlusspfiff sichtbar mitgenommen fest. So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Eigenmann (ab 52.) - Seelos (5), Masica (6), Borodovskis - Kern (1), Gregori (4) - Zellmer (2); Job (2), Muhovec, Schubert, Kurka (2), Zech, Wilde (1) Spielfilm: 1:2 (7.), 3:7 (16.), 6:14 (22.), 7:16 (25.), 11:18 (30.), 13:22 (40.), 15:26 (47.), 18:30 (55.), 23:33 (60.) - Zeitstrafen: 6:4 - Siebenmeter: 1/0 - 1/1 - Beste Spieler : keiner - Bührer - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Jung/Dr. Washington (Filderstadt). |erab

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