Neustadt „Das ist ein Derby – da kann alles passieren“

Der Haßlocher Linksaußen Florian Kern erwartet heute in Dansenberg „eine hitzige Stimmung“.
Der Haßlocher Linksaußen Florian Kern erwartet heute in Dansenberg »eine hitzige Stimmung«.

«Hassloch/Kaiserslautern.» Am Handballplatz 1 treten die Drittliga-Handballer der TSG Haßloch in ihrem nächsten Auswärtsspiel an. Heute, Samstag, 20 Uhr, sind sie Gast beim starken Aufsteiger TuS Kaiserslautern-Dansenberg. Und der hat nach eigenen Angaben seit April 2016 zu Hause kein einziges Spiel mehr verloren.

„Da wird’s mal Zeit“, sagt TSG-Trainer Tobias Job. „Das meine ich ernst“, fügt er noch hinzu. Immerhin hat der Gastgeber am vergangenen Spieltag daheim den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer TV Neuhausen entthront: Beim 26:22 (10:8) stachen Torwart Markus Seitz und Christopher Klee mit sechs Toren aus dem abwehrstarken Kollektiv hervor. Und Markus Seitz hat mit einer Körpergröße von 2,04 Metern eine beachtliche Reichweite. Er sei aber zu überwinden, „indem man an ihm vorbeiwirft“, nennt Job schmunzelnd ein einfaches Mittel, um heute erfolgreich zu sein. „Wir kenne ihn ja“, betont Job. „Ich habe meinen Jungs gesagt, was sie zu machen haben.“ Aber dies bleibe intern, gibt er sich geheimnisvoll. Treffsicherster Handballer der TSG ist derzeit Linksaußen Florian Kern. Mit 29 Treffern nimmt er momentan Platz 13 in der Torschützenliste der Dritten Liga Süd ein. „Bei einem Torwart, der groß ist, muss man die Augen aufmachen und die Lücke finden“, nennt er ebenfalls schmunzelnd ein simples Erfolgsmittel. Tobias Job bescheinigt seinem Linksaußen, der häufig auch von Außen in den Rückraum zieht oder bei Kontern schnell vorne ist und Tore wirft, „einen sehr guten, einen harten Wurf“. Weil Florian Kern gerade gut in Form ist, hat der Neuzugang aus Friesenheim, der 19-jährige Tim Freitag, bisher wenig Einsatzzeiten gehabt. Doch auch er werde seine Chancen bekommen, ist sich Job sicher. Kern, der in Ruchheim, Mundenheim und auch noch ein Jahr in Haßloch in der Jugend gespielt hat und „bestimmt schon sechs Jahre“ bei der TSG aktiv ist, bleibt trotz der Torerfolge bescheiden. Wichtiger sei, betont er, dass die Mannschaft Erfolg habe. Warum sein Team zu Hause noch keinen Punkt, in der Fremde in drei Spielen aber schon fünf Zähler geholt habe, wisse er nicht. „Vielleicht weil auswärts der Druck nicht so groß ist“, überlegt der Sozialversicherungs-Fachangestellte. Die Mannschaft wolle den eigenen Fans auf jeden Fall immer eine gute Leistung zeigen. Heute in Dansenberg rechnet er mit einer hitzigen Stimmung. „Die Fans dort sind total laut“, weiß er noch von früher. „Da muss man aufpassen, dass man einen kühlen Kopf behält.“ Im bisher letzten Aufeinandertreffen in einem Punktespiel haben die Haßlocher eine 29:36 (11:17)-Schlappe in Dansenberg einstecken müssen. Es war ausgerechnet in der Oberliga-Saison 2014/2015, die die Haßlocher letztendlich als Meister und Aufsteiger in die Dritte Liga in guter Erinnerung haben: Nach 18 Spielen in Folge ohne Niederlage hatte die imposante Serie der TSG Haßloch im März 2015 in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar beim zuvor seit drei Spielen sieglosen TuS Dansenberg ein überraschendes Ende genommen. Beim 36:29 (17:11) vor 400 Zuschauern waren die Kaiserslauterer von Beginn an Herr der Lage gewesen, hatten verdient gesiegt und dem Spitzenreiter die damals erste Niederlage seit September 2014 beigebracht. Heute geht Tobias Job von einem engen Spiel aus. „Das ist ein Derby – da kann alles passieren“, sagt er. Florian Kern versucht indes, Ruhe zu bewahren: „Man sollte das als normales Spiel ansehen.“ Termin Heute, Samstag, 30. September, fährt wieder ein reiner TSG-Fanbus zum Pfalzderby nach Dansenberg. Eintrittskarten für die Teilnehmer der Busfahrt sind vorhanden, informiert die TSG. Anmeldung: Jürgen Armbrust, Telefon 06324/5765, Whatsapp 0151/70815716, E-Mail jarmbrust@t-online.de

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