Neustadt „Das geht jetzt nur noch über den Kampf“

Hassloch. Das erste Heimspiel der Saison steht für den Handball-Oberligisten TSG Haßloch an: Am Samstag, 19.30 Uhr, stellt sich Aufsteiger und Ligaschlusslicht TV Bodenheim im TSG-Sportzentrum vor. Doch die TSG, die im dritten Anlauf endlich in die Dritte Liga aufsteigen möchte, mag zwar auf dem Papier in der Favoritenrolle sein. Doch nach der Auftaktniederlage vor einer Woche beim HSV Merzig-Hilbringen gibt sich TSG-Coach Ralf Schmitt zurückhaltend: „Es ist ein offenes Spiel.“

Mit 29:30 war Haßloch im Saarland unterlegen, war schon mit fünf Verletzten angereist und ist mit drei weiteren Lädierten zurückgekehrt. „Sebastian Bösing hat sich gleich im ersten Angriff einen Finger gebrochen“, erinnert sich Schmitt. „Sebastian Schubert hat sich eine Schienbeinreizung geholt.“ Und David Oetzel habe sich erneut schwer an der linken Schulter verletzt. Der Linkshänder war bereits in der vergangenen Saison komplett ausgefallen, weil er sich das Labrum in der Schulter gerissen hatte – der Knorpelring umgibt die Gelenkpfanne. Nun vermuten die Ärzte, dass ihm Ähnliches widerfahren ist. Der Dudenhofener, der aus der A-Jugend der TSG Friesenheim vor einem Jahr nach Haßloch gekommen war, hatte seinerzeit operiert werden müssen. Ob er wieder unters Messer muss, ergibt sich am kommenden Freitag, wenn Oetzel einen Termin für eine Magnetresonanztomographie (MRT) hat. Bei den dabei entstehenden Bildern kann man sehen, ob sich Gewebe in der Schulter verändert hat. Mal abgesehen von den Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an seinem linken Arm wirkt sich die Verletzung auch auf Oetzels Berufsleben aus. „Ich wollte in Landau ein Lehramtsstudium für Mathe und Sport beginnen“, erzählt er von seinen Plänen. Von Sport wollte er nun verletzungsbedingt kurzfristig auf Erdkunde wechseln. Da aber in diesem Fachbereich schon alle Plätze belegt waren, widmet sich der Linkshänder nun bis April der Religion, danach dann dem Fach Erdkunde. Dass der Saisonauftakt der TSG missglückt ist, kommt indes für Oetzel nicht überraschend. „Es ging schon in der Vorbereitung mit diversen Verletzten los, wir haben in den Vorbereitungsspielen nicht überzeugend gespielt.“ Und weil immer Spieler im Training gefehlt hätten, „haben wir uns nicht einspielen können“. Zudem gibt er zu: „Wir haben Merzig wohl etwas unter- und unsere eigene Leistung etwas überschätzt.“ Ralf Schmitt gesteht ein, dass Merzig verdient gewonnen habe. Zwar habe seine Mannschaft viele verletzte Spieler. „Doch wir haben verloren, weil wir im Angriff zu viele einfache Bälle verloren haben.“ Allein in der Endphase der Begegnung – Haßloch hatte sogar noch auf 29:29 ausgleichen können – „haben wir drei hochkarätige Chancen liegen lassen“. Zudem habe der gegnerische Tormann gut gehalten. Bodenheim hat sich als Saisonziel den Ligaverbleib vorgenommen. Dem Abgang von sechs Spielern, dem Ausfall von Florian Caprano wegen eines Hüftproblems und dem im Ausland weilenden Gerrit Schulte stehen drei Neuzugänge gegenüber. Tormann Hermann Pitthan hat bereits mehrjährige Oberliga-Erfahrung, unter anderem hat er in Dansenberg gespielt. Matthias Carl ist von den SF Budenheim zurückgekehrt. „Unser Ziel ist jetzt, erst einmal die nächsten beiden Spiele zu überstehen“, betont Ralf Schmitt. Nach Bodenheim folgt eine Woche später das Vorderpfalz-Derby bei den VTV Mundenheim. „Wir müssen sehen, wie wir das durchhalten – das geht jetzt nur noch über den Kampf.“ Er müsse jetzt auch einmal Akteure durchspielen lassen, bei denen es derzeit nicht so gut laufe. Am Dienstag seien nur sechs Feldspieler und zwei Torleute im Training gewesen. Am Samstag will Schmitt den Kader mit A-Jugendspielern sowie mit Willi Hubach aus der Zweiten TSG-Mannschaft aufstocken. Doch der Haßlocher Trainer nimmt die Situation noch mit Humor, nachdem sein Team in der vergangenen Saison das entscheidende Spiel im Kampf um die Oberliga-Meisterschaft am allerletzten Spieltag verloren hatte: „Jetzt haben wir am Anfang verloren und gewinnen nun zum Schluss.“ (sab)

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