Neustadt Brendel: Gas geben auf dem alten Kunstrasen

Neustadt. Favoritenrolle? Natürlich. Aber unterschätzen sollte Fußball-Landesligist SV Geinsheim seinen auf dem letzten Tabellenplatz postierten Gastgeber VfL Fontana Finthen nicht, wenn die Begegnung am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen wird.

Es gibt Tage im Sport, da scheint sich alles gegen eine Mannschaft verschworen zu haben. Da kommen solche Resultate zustande wie das jüngste 1:5 des SV Geinsheim gegen die Zweite Mannschaft von Wormatia Worms, die vermuten lassen, dass hier eine Elf gänzlich unterlegen war. Das stimmte so nicht. Der SV Geinsheim erspielte sich eine Fülle an Chancen, die er mit Ausnahme des Führungstores halt nur nicht nutzte. Die Wormatia traf im Gegensatz dazu aus allen Lagen, beispielsweise mit einem Freistoß aus 30 Metern. Und sie profitierte obendrein von einem Geinsheimer Eigentreffer. „Das Ergebnis ist zu hoch, klar“, sagt der Geinsheimer Trainer Rudi Brendel, erkennt indes aber an, dass der Wormser Erfolg verdient war: „Eine junge, dynamische Mannschaft, die waren schon besser an diesem Tag. Man hat den Willen gespürt, dass sie unbedingt aufsteigen wollen.“ Die Wormatia belegt mit 44 Punkten Tabellenplatz drei, mit einem Zähler weniger als RWO Alzey, das heute Abend ein Nachholspiel gegen den TuS Altleiningen austrägt. Für den SV Geinsheim hat sich das Thema Relegation, das offiziell ohnehin nie eines war, erledigt. Acht Punkte Rückstand sind es für die Blau-Schwarzen augenblicklich auf Position zwei – zu viel, um bei realistischer Beschau binnen sechs ausstehender Partien aufgeholt zu werden. Das Geinsheimer Ziel ist es, auf Position fünf zu bleiben. Das wird schwer genug, weil nach den Spielen in Finthen und gegen Viktoria Herxheim vier „Kracher“ anstehen: in Alzey und Altleiningen, gegen Bingen und den FC Speyer 09. Und auch wenn das Duell mit Schlusslicht Fontana Finthen leicht gewinnbar erscheint: Die Rheinhessen haben in der nahen Vergangenheit beachtenswerte Resultate erzielt. Sie haben vor zwei Wochen Altleiningen 1:0 geschlagen, waren Alzey beim 0:1 und Primus Bingen beim 2:3 nur knapp unterlegen. Dazu kommt ein alter, schwer bespielbarer Kunstrasen, der für den SV Geinsheim kein Vorteil ist. „Da müssen wir schon Gas geben, sonst fahren wir mit nichts nach Hause“, mahnt Brendel. Allein auf Steffen Gaul muss er am Sonntagnachmittag verzichten: Den Innenverteidiger plagt noch immer ein Bänderriss im Sprunggelenk. Der Vergleich der Hinrunde endete übrigens mit einem 4:2-Erfolg für den SV Geinsheim. Christoph Appel ward am 5. Oktober 2014 von der Muse geküsst: Er erzielte in der Begegnung alle vier Tore. (aboe)

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