Neustadt Boskovic lässt feierwütige Deidesheimer rotieren

«Neustadt.» Mit dem 5:0 bei Palatia Böhl zerschossen die Fußballer der TSG Deidesheim die letzten Zweifel am Titelgewinn in der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt. Mit dem 18. Sieg in Serie sicherten sie sich am vorigen Sonntag die Meisterschaft und stellten im Anschluss unter Beweis, dass sie im Feiern eines Champions ebenso würdig sind.

„Offenbar sind wir auch da Meister“, unkte Spielertrainer Danko Boskovic, „so etwas habe ich selten erlebt.“ Boskovic selbst hatte mit dem Führungstor in der 20. Spielminute das Fass mit dem Feiergebräu angezapft. Mit den Autos ging es hupend durch die Gemeinden, im Clubhaus wurde gezecht bis in die frühen Morgenstunden. Und der Feierreigen setzt sich fort, wahrscheinlich bis zum Rundenende. Boskovic sieht es gelassen. „Wir sind im Amateurbereich, die Jungs sollen jetzt mal ein bisschen runterfahren und alles genießen“, sagt er. Im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den Tabellenvorletzten TuS Diedesfeld lässt der Ex-Profi ordentlich rotieren. „Ich lege auf die verbleibenden Spiele jetzt nicht mehr so viel Wert. Aber wir werden immer noch eine Mannschaft auf dem Platz haben, die gewinnen kann.“ Mit Blick auf die kommende Saison möchte Boskovic das Teamgefüge stärken und auf die Verpflichtung allzu vieler Spieler verzichten. Drei, maximal vier Zugänge könne er sich vorstellen, das genüge. „Ich bin mir sicher, dass wir auch in der Bezirksliga mit dieser Mannschaft bestehen können.“ Nach nur einem Jahr der Abwesenheit kehrt die TSG in die Vorderpfalz-Staffel zurück. Markus Loh, der Trainer des TuS Diedesfeld, wird es mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass der Widersacher nicht mehr gezwungen ist zu punkten. „Wir sind schon mal froh, dass sie schon Meister sind“, bedeutet er verschmitzt. Die Diedesfelder Personalnot ist nach wie vor groß. Abermals ist Loh auf Unterstützung von den A-Junioren angewiesen. In der Partie zwischen dem VfL Neustadt und dem ASV Harthausen geht es um nichts mehr. Der Sechste des Klassements trifft auf den Fünften. Im Falle eines Sieges würde der VfL den ASV überholen. Vor dem TSV Königsbach liegen Wochen des Nervenkitzels. Aktuell belegt die Elf von Spielertrainer Sven Hörnschemeyer mit 56 Punkten den dritten Tabellenplatz. Relegationsrang zwei nimmt der an diesem Wochenende spielfreie SV Rot-Weiss Seebach ein (59 Zähler). Gewinnt der TSV also beim Tabellenneunten TSV Lingenfeld (Sonntag, 15 Uhr), zieht er nach Punkten gleich und aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar am Seebacher Ensemble vorbei (75:45 im Vergleich zu 61:40). Sollten beide Mannschaften am Ende der Runde gleichauf liegen, müsste ein Entscheidungsspiel darüber befinden, wer an den Relegationspartien zur Bezirksliga teilnehmen darf. Zusätzlich kitzelig: Die beiden Kontrahenten treffen am letzten Spieltag auf dem Seebacher Kunstrasen direkt aufeinander. Zuvor gastiert am übernächsten Wochenende der Tabellenvierte SV Altdorf-Böbingen in Königsbach. Tage der Entscheidung, Hochspannung garantiert. „Wir hoffen, dass wir uns durch einen Sieg in Lingenfeld eine gute Ausgangsposition verschaffen“, sagt Sven Hörnschemeyer, „wir müssen uns auch nur auf dieses Match konzentrieren. Erst danach können wir weitersehen. Wir freuen uns auf den Endspurt der Saison.“ Hörnschemeyer warnt vor dem kommenden Gegner, obschon dieser im Niemandsland der Tabelle angesiedelt ist. Die letzten Vergleiche habe man allesamt nicht gewinnen können. Hörnschemeyer vertraut dem „hundertprozentigen Willen“ seiner Spieler, die Serie zu beenden. Eduard Neu fällt aus, Daniel Neu rückt dafür wieder in den Kader.

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