Neustadt „Bei keinem anderen Verein unterschrieben“

Neustadt. Die Gerüchte über einen Abschied von Trainer Demir Hotic beim Fußball-Verbandsligisten VfL Neustadt haben sich in den vergangenen Tagen verdichtet. Im RHEINPFALZ-Gespräch haben der seit Januar an der Haidmühle tätige Fußballtrainer und der VfL-Vorsitzenden Jürgen Johannes die derzeitige Lage erläutert. „Ich habe bisher bei keinem anderen Verein einen Vertrag unterschrieben“, betonte Hotic.

Er wies Aussagen zurück, er würde möglicherweise beim Regionalligisten SVN Zweibrücken als Nachfolger des zum SV Eintracht Trier wechselnden Trainers Peter Rubeck präsentiert werden. „Ich bin mit dem Zweibrückener Teammanager Heiner Semar befreundet. Wir haben uns unverbindlich darüber unterhalten, ohne irgendeine Vereinbarung zu treffen“, meinte Hotic. Er hat den VfL in der abgelaufenen Saison vor dem Abstieg aus der Verbandsliga bewahrt. Jetzt betonte er, dass er zu seinem Wort, beim VfL Neustadt zu bleiben, stehen wolle und nur bei einem „ganz attraktiven Angebot eines höherklassigen Vereins“ über einen Wechsel nachdenken werde. „Wormatia Worms wollte mich auch, aber denen habe ich bereits abgesagt“, ergänzte er. Auch bei der TuS Koblenz sei er als neuer Trainer gehandelt worden. Doch da sei überhaupt nichts dran. Johannes wolle jedenfalls auch unbedingt mit Hotic weiter arbeiten, habe jedoch dafür Verständnis, wenn dieser irgendwann ein Angebot eines Vereins aus einer höheren Spielklasse, das dann natürlich auch finanziell lukrativer als ein Engagement beim VfL Neustadt sei, annehmen wolle. „Wenn ein Verein kommt und unserem Trainer ein Monatsgehalt im fünfstelligen Bereich bietet, werden wir ihm natürlich keine Steine in den Weg legen. Denn da können wir keinesfalls mithalten“, sagte er. Weiterhin erklärte er, dass die aufgekommenen und sogar von Vertretern anderer Vereine verbreiteten Gerüchte, Demir Hotic erhalte monatlich 3500 Euro und habe für sein Engagement einen Neuwagen bekommen, nicht richtig seien. Auch wenn er tatsächlich früher als geplant Neustadt verlassen wolle, werde er aber dafür sorgen, dass die Arbeit beim VfL in seinem Sinne fortgesetzt werde, versprach Hotic. „Ich habe von einem befreundeten Kollegen, der auch schon im Profibereich als Trainer erfolgreich war, die Zusage erhalten, im Falle meines Abschieds die Mannschaft zu übernehmen“, gab er bekannt. Dass viele aktuelle Neustadter Spieler ihre Zusage für die nächste Saison nur gegeben hätten, weil er sein Engagement verlängert habe, wisse er. Diese wolle er auch nicht enttäuschen. Auch die eingeleitete Sponsorensuche und Gespräche mit potenziellen Neuzugängen wolle er weiterhin vorantreiben. Hotic appelliert vor allem an aus Neustadt stammende Fußballer, die zur Zeit bei anderen Vereinen aktiv sind, an die Haidmühle zurückzukehren. „Die Tür ist bei uns für keinen Spieler, der uns einmal verlassen hat, verschlossen“, betonte Jürgen Johannes. Zusammen mit dem Vorstand entwickele er bereits weitere Konzepte. „Der VfL leidet immer noch darunter, dass er einmal einen Vorstand hatte, der auf Jugendarbeit keinen Wert legte“, bedauert Johannes. Wichtig sei es, die älteren Juniorenmannschaften wieder in höhere Spielklassen zu bringen, was jedoch kein kurzfristiges Ziel sein könne, da momentan nicht einmal ein kompletter Kader zur Verfügung stehe. Johannes: „Wir brauchen dringend Jugendspieler aller Jahrgänge, qualifizierte Trainer und auch Betreuer. Wer Interesse hat, kann sich jederzeit bei mir oder Schriftführer Andreas Bär melden.“ Um den Spielbetrieb im Juniorenbereich aufrechtzuerhalten, denke man darüber nach, zunächst einmal Spielgemeinschaften zu bilden. „Wenn ein Verein im näheren Umkreis Interesse daran hat, in einem oder mehreren Jahrgängen mit uns eine gemeinsame Mannschaft zu stellen, kann sich dieser ebenfalls bei uns melden“, meinte der Vorsitzende. Hotic könne sich auch vorstellen, der Jugendarbeit Gelder, die normalerweise seiner Mannschaft zuflössen, zugute kommen zu lassen. „Es gibt Verbandsligaspieler, die bekommen monatlich 300 Euro, müssten aber eigentlich aufgrund ihres Engagements auch mit 150 Euro zufrieden sein. Da bringt es mehr, die restlichen 150 Euro einem guten Jugendtrainer zukommen zu lassen“, erklärte er. Zudem wünsche er sich auch mehr Funktionsträger, da der VfL-Ehrenvorsitzende Jürgen Johannes unbedingt Entlastung brauche. Vorstandsmitglied Wolfgang Kren teilte der RHEINPFALZ gestern Abend seinen Rücktritt mit.

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