Meckenheim Ausgleichsflächen unter Beobachtung

Wertvoll für die Natur: die Streuobstwiese in Meckenheim.
Wertvoll für die Natur: die Streuobstwiese in Meckenheim.

Gibt es eine öffentlich zugängliche Aufstellung über die in der Gemeinde Meckenheim vorhandenen Ausgleichsflächen? Das wollte die Umweltgruppe Unke am Montag in der Ratssitzung wissen. Die Antwort ist nicht ganz einfach.

Kompensationsflächen sind Flächen für den Naturschutz, die bei größeren Bauprojekten einen gewissen Ausgleich für den Eingriff in die Natur schaffen sollen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Baugebiete entwickelt und dadurch Flächen versiegelt werden. Für Bürger sei es allerdings nicht nachvollziehbar, wo sich in der Gemarkung solche Ausgleichsflächen befinden, und ob sie in einem Zustand sind, der den geltenden Pflegerichtlinien entspricht, heißt es in einem Schreiben der Umweltgruppe Unke.

Gibt es denn eine öffentlich zugängliche Aufstellung solcher Flächen? Die Antwort der Verwaltung ist: jein. Es gebe ein internes Kataster, in dem alle Ausgleichsflächen registriert seien. Wenn ein Bürger wissen wolle, ob eine bestimmte Fläche darin enthalten sei, könne das ohne Probleme beantwortet werden. Auch eine Zusammenstellung aller Flächen, die in Bebauungsplänen als Kompensationsmaßnahmen ausgewiesen seien, sei theoretisch möglich, allerdings zeitaufwendig, erklärt die zuständige Mitarbeiterin, Annette Hauß, auf Anfrage.

Öffentlich einsehbar

Darüber hinaus gebe es ein öffentlich einsehbares Geo-Portal des Landes Rheinland-Pfalz namens Lanis, in dem unter anderem auch die Ausgleichsflächen aufgeführt werden. Allerdings sei dieses – noch – nicht vollständig. Die Ausgleichsflächen der älteren Bebauungspläne seien noch nicht komplett in das Portal eingepflegt. „Das ist zeitaufwendig, und wir können das nur nach und nach umsetzen“, sagt Hauß. Ein Großteil der Flächen sei jedoch bereits erfasst.

Hauß betont, dass die Verwaltung die Flächen kenne, pflege und überwache. Zuständig für die Kontrolle sei die Feldhut, die Verstöße gegen die vorgesehene Pflege melde. Vorfälle gebe es immer wieder, so sei es beispielsweise schon vorgekommen, dass Bäume eigenmächtig geschnitten worden seien. „Wir überwachen das und greifen ein.“ Es habe auch schon Strafanzeigen gegeben. Auch die zahlreichen kleinen bis sehr kleinen Flächen, die bei Flurbereinigungsverfahren als Ausgleichsmaßnahmen ausgewiesen wurden, seien der Verwaltung bekannt und würden überwacht.

Guter Zustand

Ortsbürgermeisterin Julia Kren (Wählergruppe Meckenheim) wies in der Ratssitzung darauf hin, dass Bürgern jederzeit Daten und Informationen zu den Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden können. Durch Mahd, Rückschnitt an Strauch- und Baumbestand durch die Gemeinde sowie die Pflege der Obstbäume durch die Arbeitsgemeinschaft Streuobstwiese sei ein guter Zustand der Flächen gewährleistet.

Die Umweltgruppe Unke will an dem Thema dran bleiben: In einem nächsten Schritt möchten sich die Aktiven der Gruppe die einzelnen Areale anschauen.

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