Haßloch Asiatische Hornisse jetzt auch in Haßloch

Bedroht Bieenenvölker: die Asiatische Hornisse.
Bedroht Bieenenvölker: die Asiatische Hornisse.

Die Asiatische Hornisse breitet sich immer stärker auch in unserer Region aus. Die seit zehn Jahren in Deutschland nachgewiesene invasive Art, die hierzulande Bienenvölker bedroht, ist jetzt erstmals in Haßloch aufgetaucht.

Durch den Warenverkehr oder Reisende ist die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) vor etwa 20 Jahren nach Europa eingeschleppt worden und hat sich seitdem immer stärker verbreitet. In Deutschland ist sie 2014 in Waghäusel bei Karlsruhe nachgewiesen worden. Die invasive Art, die rückwärts fliegen und wie ein Helikopter in der Luft stehen kann, gilt als Gefahr für die heimischen Honigbienen: Sie jagt die Bienen und lauert vor ihren Fluglöchern. Mit der Folge, dass das Bienenvolk die Arbeit einstellt, aber weiterhin Nektar verbraucht. Zudem bildet die Asiatische Hornisse stabile Populationen und hat wenige Fressfeinde.

Von der Europäischen Hornisse (Vespa crabro) unterscheidet sich der Eindringling aus dem südostasiatischen Raum vor allem durch ihre Färbung: Die Europäische Hornisse weist eine rotbraune Grundfärbung auf (Kopf, Brust, Beine), der Hinterleib ist gelb mit dunkler Zeichnung. Die Asiatische Hornisse gibt insgesamt ein deutlich dunkleres Bild ab. Die Grundfärbung ist schwarz, der Hinterleib ist schwarz mit einem orange-gelben Bereich im hinteren Teil.

Entdeckung in der Rennbahnstraße

Auch in der Pfalz hat es in den vergangenen Monaten bereits mehrere Sichtungen von Asiatischen Hornissen und einzelne Meldungen über Kolonien gegeben. Jetzt ist sie auch in Haßloch erstmals aufgetaucht. Im Bereich der Rennbahnstraße wurde ein einzelnes Tier der Art beobachtet und der Gemeindeverwaltung gemeldet. Die Gemeinde setzte sich mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt in Verbindung, die Kontakt zum Finder aufnahm.

Die Verwaltung hält es nach der Entdeckung in der Rennbahnstraße für wahrscheinlich, dass sich im Umfeld ein Nest der Asiatischen Hornisse befinden könnte. „Bei der Europäischen wie der Asiatischen Hornisse gilt: Nicht in Panik verfallen“, rät die Verwaltung. „Die Tiere verhalten sich nicht aggressiv, Vorsicht ist jedoch bei einer Annäherung an die Nester geboten.“ Ihre bis zu einem Meter großen Nester legt die Asiatische Hornisse bevorzugt freihängend in Sträuchern und Bäumen an, während die mit bis zu 60 Zentimeter etwas kleineren Nester der Europäischen Hornisse vorzugsweise in geschützten Hohlräumen wie beispielsweise Vogelnistkästen angelegt werden. Die Asiatische Hornisse legt im Jahresverlauf zwei verschiedene Nester an. Während das Primärnest im Frühjahr vergleichsweise bodennah in Büschen oder Hecken angelegt wird, findet sich das Sekundärnest im Sommer in hohen Bäumen.

Sichtungen an die SGD melden

Die Verwaltung bittet, Meldungen über Sichtungen der Asiatischen Hornisse per E-Mail an die SGD zu schicken (InvasiveArten@sgdsued.rlp.de) oder über den Artenfinder direkt in eine Karte einzutragen (www.artenfinder.rlp.de). Gemeldete Nester werden, sofern möglich, von fachkundigen Personen entfernt. Es wird davor gewarnt, selbst tätig zu werden.

Noch Fragen?

Weitere Infos zur Asiatischen Hornisse gibt es unter anderem unter: www.velutina.de und www.lfu.rlp.de/de/startseite/2022/asiatische-hornisse/.

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