Neustadt Arthouse: Selma

Neustadt. 1965 reist Martin Luther King in die Stadt Selma in Alabama. Dort wie in anderen Städten im Süden haben Afroamerikaner vergeblich versucht, sich ins Wählerregister eintragen zu lassen. Mit friedlichen Protestmärschen will King für die Abschaffung des diskriminierenden Wahlrechts demonstrieren, doch die Teilnehmer werden von Polizisten brutal zusammengeknüppelt. In einem gefährlichen Manöver will King mit immer größeren Demos den rassistischen Gouverneur von Alabama herausfordern und damit den zögerlichen Präsidenten Lyndon B. Johnson zum Eingreifen zwingen … Das Historiendrama schildert einen entscheidenden Moment der Bürgerrechtsbewegung und zeichnet dabei ein spannendes Charakterporträt des Friedensnobelpreisträgers. King tritt sowohl als begnadeter Prediger wie auch als instinktsicheren Politiker auf – als Stratege, der weiß, dass das Durchsetzen der Gerechtigkeit einen oft hohen Preis hat. Neben ständigen Morddrohungen und geheimdienstlichen Intrigen macht dem charismatischen Führer auch seine Ehekrise zu schaffen. Der Film schildert seinen Kampf auf drei Ebenen: als legalistischen Kampf um die Durchsetzung des in der Verfassung garantierten Rechts. Als inneren seelischen Kampf, und auch als ganz handfest-physischen Kampf, der von Kings Mitstreitern, die gewaltfrei demonstrieren, ungeheuer viel Mut erfordert. Eine ebenso spannende wie ergreifende Geschichtsstunde, die aber unverständlicherweise nur einen Oscar für den besten Originalsong bekam. Termine Zu sehen heute um 17.30 Uhr und 20 Uhr in der Kunstfilmreihe „Arthouse“ im Neustadter Roxy-Kino. (chy)

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