Neustadt Neustadt: Nadelöhr Haardter Straße

Der Parkplatz vor dem Haupteingang des Wohnstiftes.
Der Parkplatz vor dem Haupteingang des Wohnstiftes.

Verantwortlichkeiten und Lösungen sind strittig – klar ist nur, dass die Parksituation in Haardt im Umfeld des GDA-Wohnstifts schwieriger wird.

Tagsüber einen Parkplatz zu finden rund um das GDA-Wohnstift wird zunehmend schwerer. Stiftdirektor Christian Schneider wünscht sich deshalb einen runden Tisch aller Betroffenen, um das Thema zu diskutieren. Norbert Schied, der Vorsitzende des Innenstadtbeirates, sieht die GDA-Gesellschaft sogar in der Pflicht, Kurzzeitparkplätze anzubieten. Christian Schneider schüttelt mit dem Kopf, wenn er diese Forderung hört. „Damit verdrängen wir doch das Problem nur auf die Haardter Straße“, sagt er. Auch die Forderung, Bewohner oder Mitarbeiter sollten auf der Festwiese parken, hält er für unrealistisch, weil dieser Parkplatz viel zu weit entfernt sei. Er sieht das Wohnstift zu Unrecht an den Pranger gestellt: „Vor unserer Tür parken auch Mitarbeiter der Internationalen Schule oder der Oberzolldirektion.“ Rein rechtlich sieht er sich auf der sicheren Seite. Mit der Baugenehmigung aus den 1970er-Jahren bestehe Bestandsschutz im Hinblick auf die Ausweisung von Stellplätzen. Allerdings räumt Schneider ein, dass sich die Verhältnisse geändert haben: „Damals hatte vielleicht jeder zweite Bewohner ein Auto, heute kommen auf zwei Bewohner in der Regel auch zwei Autos.“

E-Bike-Kampagne für Mitarbeiter

Um die Situation für Dienstleister des Wohnstiftes bei der Anlieferung zu entspannen, seien vor kurzem acht zusätzliche Parkplätze hinter dem Wohnpflegebereich angelegt worden. Zu dem Parkplatz vor dem Haupteingang sagt Schneider: „Es ist nicht Aufgabe des Wohnstiftes zu kontrollieren, wer wann, wo und wie lange parkt.“ Schneider berichtet von einer E-Bike-Kampagne des Unternehmens für seine Mitarbeiter. Das Unternehmen stelle ihnen geleaste Räder für die Fahrt zur Arbeit zur Verfügung, die als geldwerter Vorteil versteuert werden müssten. Nach Ablauf der Leasingzeit können sie auch gekauft werden. „Das ist unser Beitrag, um die Situation zu entspannen“, so der Stiftdirektor. Er sei offen für Gespräche, daran müssten aber auch Vertreter der Internationalen Schule und der Oberzolldirektion teilnehmen. Norbert Schied (CDU) vom Innenstadtbeirat ist anderer Meinung. Die Landesbauordnung ermögliche es der Stadt sehr wohl, veränderte Stellplatzauflagen zu machen, was im Übrigen auch für das Hetzelstift angebracht sei. Als Richtzahl gebe die Landesbauordnung vor: pro sechs bis zehn Betten des Seniorenheimes ein Stellplatz, davon 75 Prozent als Kurzzeitparkplätze für Besucher. Daraus leitet Schied ab, dass das Wohnstift auf seinem Gelände mindestens 30 Kurzzeitparkplätze anbieten müsse. „Wenn das Wohnstift mal Kurzzeitparkplätze ausweisen würde, wäre schon mal ein Anfang gemacht.“ Er schlage vor, diese Vorgabe als Diskussionsgrundlage für einen runden Tisch zu nehmen.

Richard Racs: "Die Busfahrer tun mir leid"

Der Haardter Ortsvorsteher Richard Racs (Grüne) sieht den Ursprung der Probleme in der Einführung der Parkraumbewirtschaftung in der benachbarten Villenstraße. „Da haben die Mitarbeiter früher geparkt, jetzt wollen sie die zwei Euro für den Tagesparkplatz sparen und sorgen für das Nadelöhr Haardter Straße. Das ist teilweise chaotisch, wie es dort zugeht. Die Busfahrer tun mir leid“, so Racs, der nur eine Lösung parat hat: „In der Haardter Straße und in der Gimmeldinger Straße müssen Parkautomaten aufgestellt werden. Anwohner bekommen dann Ausweise wie in der Innenstadt.“ Alf Bettinger, Leiter der städtischen Ordnungsabteilung, sieht die Situation weniger dramatisch. „Wenn wir die Beschwerdelage der Anwohner als Messgrundlage nehmen, gibt es da ganz andere Problemstraßen in Neustadt“, sagt er. Man habe immer mal wieder kontrolliert, ohne große Auffälligkeiten festzustellen. Wer eine akutes Probleme sehe, könne sich gerne an die Verwaltung wenden. „Dann rücken unsere Mitarbeiter auch am Wochenende aus“, so Bettinger.

Wenn der Bus durch die Haardter Straße fährt, wird es eng.
Wenn der Bus durch die Haardter Straße fährt, wird es eng.
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