Neustadt Mehr Leben in Branchweiler

Auf dem ehemaligen Raab-Karcher-Gelände zwischen Roßlaufstraße und Merowingerstraße entsteht ein Wohnpark mit 20 Reihenhäusern (wir berichteten). Nachdem es mit dem geplanten Baubeginn im vergangenen Jahr nicht geklappt hat, kann es nun losgehen: „Wir werden am 29. Januar mit den Erdarbeiten beginnen“, sagt Achim Behn, Pressechef der Deutschen Reihenhaus AG, die nach eigenen Angaben rund 5,8 Millionen Euro in den „Wohnpark Am Speyerbach“ investiert. Im Vorfeld hatte es Diskussionen um das Projekt gegeben, seit Ende 2017 liegt dem Träger aber die Baugenehmigung der Stadtverwaltung vor. „Wir mussten eine Ehrenrunde drehen“, so Behn. Die führte über Anwälte und die städtische Bauabteilung. Ein Anlieger hatte darauf hingewiesen, dass er in seinem Betrieb Schweißarbeiten und andere Lärm verursachende Tätigkeiten ausübe, das vertrage sich nicht mit einem Wohngebiet. Im späteren Verlauf habe sich dann bei einem Termin vor Ort allerdings herausgestellt, dass dem Anlieger gar keine Genehmigung für solche Arbeiten vorgelegen habe, berichtet Behn. Somit war das Problem vom Tisch. Auch die Kritik von Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer konnte das Projekt nicht aufhalten: Er hatte die Befürchtung geäußert, der Wohnpark könnte mit dazu beitragen, dass die Infrastruktur des Stadtteils Branchweiler an ihre Grenzen stößt. Ein Bebauungsplan wurde von der Stadt für das Gebiet nicht erstellt: Es sei ein übliches und häufig praktiziertes Verfahren, Bebauung über Paragraf 34 des Baugesetzbuchs zu erlauben und damit die hohen Kosten für einen Bebauungsplan zu sparen, erläuterte Stadtplaner Bernhard Adams bereits im vergangenen Jahr. Die zu bauenden Gebäude müssen sich dann lediglich in die nähere Umgebung einfügen. Für die im gesamten Bundesgebiet tätige Reihenhaus AG mit Hauptsitz in Köln ist es ein eher kleines Projekt. Sie baut häufig Parks mit 50 und 100 Häusern, und das in ganz Deutschland. Seit der Gründung im Jahr 2000 – die AG ging damals aus einem langjährigen Familienbetrieb hervor – habe man 10.000 Häuser in 300 Wohnparks gebaut. 2001 errichtete die AG, die rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, eine Wohnanlage in der Mennonitenstraße. Dass das ehemalige Raab-Karcher-Gelände im derzeitigen Zustand noch ein wenig trist wirkt, sei den Verantwortlichen bewusst, sagt Unternehmenssprecher Behn. Es sei eine sogenannte B-Lage, denn viele Menschen könnten sich in „Filetlagen“ gar keine Häuser leisten. Wichtig sei es, dass in der näheren Umgebung eine familienfreundliche Infrastruktur vorhanden sei. Zudem wachse das Umfeld erfahrungsgemäß innerhalb von zwei, drei Jahren nach der Errichtung eines solchen Wohnparks von ganz alleine, so Behn. Die Reihenhaus AG setzt stets auf Wohnungseigentümer-Gemeinschaften – das sorge für eine Identifikation der Bewohner mit dem Umfeld, um das diese sich dann für gewöhnlich intensiv kümmerten. Bislang sind fünf der 20 Reihenhäuser verkauft. Angeboten werden zwei Haustypen: „120 Quadratmeter Wohntraum“ ab 240.000 Euro und „145 Quadratmeter Familienglück“ ab 260.000 Euro. Hochgezogen werden sie in Fertigbauweise, bezugsfertig sollen sie spätestens Anfang 2019 sein. „Wir könnten vielleicht aber auch schon Ende des Jahres fertig werden“, sagt Behn.

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