Neustadt Lambrecht: Unterstützung der Stadt bei Spielplätzen gefordert

„Wir müssen wieder mit der Elterninitiative sprechen“, sagt Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller und meint damit die Eltern, di
»Wir müssen wieder mit der Elterninitiative sprechen«, sagt Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller und meint damit die Eltern, die sich unter anderem für den Spielplatz am Gemeinschaftshaus in Lambrecht einbringen.

Alle drei Spielplätze in Lambrecht sind in einem schlechten Zustand. Der einzige Bolzplatz ist seit über drei Jahren geschlossen. Eine Elterninitiative sagt, sie habe der Stadt immer wieder Gestaltungsvorschläge gemacht. Der für Spielplätze zuständige Beigeordnete Günther Semmelsberger dachte, die Initiative sei nicht mehr aktiv.

Die Mitglieder einer Elterninitiative, die 2016 mehrere Arbeitseinsätze auf dem Spielplatz am Gemeinschaftshaus in Lambrecht geleistet haben, sind frustriert. „Wir würden gern weitermachen, werden aber von der Stadt gebremst“, sagen Robert Speiger und Thorsten Heser. Etwa 15 Väter und Mütter hatten damals Gestrüpp und Dreck entfernt, eine marode Schaukel abgebaut, eine neue aufgestellt, eine an den Spielplatz grenzende Wand bemalt und an diese Klettergriffe montiert. Um die neue Schaukel hätten die Eltern damals regelrecht betteln müssen. Anschließend habe die Initiative Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller (FWG) und dem zuständigen Beigeordneten Günther Semmelsberger (SPD) weitere Gestaltungsideen vorgestellt und um Unterstützung gebeten, auch um finanzielle. Nach wie vor aber warte man auf eine Antwort, so Speiger und Heser.

Schwierigkeiten in der Kommunikation

„Die Initiative war nicht mehr aktiv“, sagt Semmelsberger, zu dessen Aufgabengebiet die Spielplätze gehören. Er habe deshalb Ende 2017 nachgefragt, ob es sie noch gebe. Dies auch wegen eines Zauns, der am Eingang des Spielplatzes oberhalb einer Mauer angebracht werden soll. Dort hätten die Eltern große Mengen Dornengebüsch entfernt – „zu viel“, sagt Müller. Denn die Kinder könnten jetzt auf das freigelegte Gelände laufen und von dort die rund 1,20 Meter hohe Mauer herunterfallen. Ab einer Mauerhöhe von 90 Zentimetern sei aus versicherungsrechtlichen Gründen ein Fallschutz vorgeschrieben. „Wir haben nichts von dieser Vorschrift gewusst, und von der Stadt wurde uns das nicht gesagt“, erwidert Speiger. Der Stadtbürgermeister habe ihnen zeitweise sogar zugeschaut, als sie die Dornenhecken entfernt hätten. Einen Zaun, der oberhalb der Mauer angebracht werden soll, würden die Eltern stellen. Doch die Stadt müsse sich um die Bestellung kümmern. „Der Zaun wurde vor einigen Wochen geordert und wird von den Mitarbeitern des Bauhofs errichtet“, sagt Semmelsberger. Vorher sei keine Zeit gewesen, sich darum zu kümmern.

Eltern hoffen auf Unterstützung der Stadt

Weitaus gefährlicher als die Stelle am Spielplatz-Eingang, die die Stadt moniere, sei das Klettergerüst, sagt Robert Speiger. Dieses sei bis zu 2,10 Meter hoch. Die Holzhackschnitzel, die als Fallschutz dienten, reichten bei Weitem nicht aus. Die Holzstämme darum herum seien so kaputt, dass Kinder sich verletzen könnten. Damit auch die Schaukel mit einem Fallschutz versehen sei, habe er die dort ausgelegten Holzhackschnitzel selbst bezahlt, sagt Speiger. Die Eltern würden gerne mehr zur Verbesserung des Spielplatzes tun, doch auch die Stadt müsse etwas dazu beitragen. Heser und Speiger erinnern daran, dass der für die Stadtkernsanierung zuständige Stadtplaner schon 2016 ein Konzept für den Spielplatz erstellen wollte. Das sei noch nicht fertig, informiert der Stadtbürgermeister. Und fügt an: „Wir müssen wieder mit der Elterninitiative sprechen.“

Problem in Iptestal: Wildschweine

Probleme gibt es auch mit dem Spielplatz in Iptestal. Dort mussten ein maroder Kletterturm und eine Schaukel abgebaut werden. Außerdem hatten Wildschweine das Gelände so durchwühlt, dass es nicht mehr benutzbar war. Die in Iptestal wohnenden Familien Kobel und Weitzel, deren Kinder schon lange aus dem Spielplatzalter heraus sind, sind derzeit dabei, mit Unterstützung einiger anderer Iptestaler einen Holzzaun um das Gelände aufzustellen, um es vor den Wildschweinen zu schützen. Das Material zahle die Stadt, so Semmelsberger und Müller. Zuvor habe die Stadt das Gelände mulchen lassen. Die Initiative habe sich schon früher um den Spielplatz gekümmert, sagt Ulrike Kobel. Ihr Mann Wolfgang habe in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass der Spielplatz in Ordnung sei. „Wir hatten Angst, dass die Stadt ihn uns jetzt dicht macht“, begründet Kobel den jüngsten Einsatz. Allerdings gebe es nur noch Rutschbahn, Wippe und Sandkasten. Weitere Spielgeräte seien wünschenswert. Dafür soll 2018 oder 2019 Geld bereitgestellt werden, kündigt Müller an.

Initiative Beerental

Auch der Spielplatz im Beerental sei in einem schlechten Zustand, sagt Speiger. Dem widerspricht der Stadtbürgermeister nicht – einige Anwohner hätten sich bereit erklärt, sich dort ehrenamtlich zu engagieren.

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