Neustadt Kreis startet Breitbandausbau 2019

Auch Gebiete, in denen sich der Netzausbau für Betreiber nicht lohnt, sollen Glasfaserkabel bekommen.
Auch Gebiete, in denen sich der Netzausbau für Betreiber nicht lohnt, sollen Glasfaserkabel bekommen.

„Wir sind im letzten Teil des Ausschreibungsverfahrens für den Kreis-Cluster“, teilte Sina Müller, Pressesprecherin des Kreises Bad Dürkheim, auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Die Angebote der Bieter seien Anfang Oktober eingegangen. Es sei geplant, noch dieses Jahr die Vergabe durchzuführen. Dann könnte Anfang 2019 mit dem Breitbandausbau begonnen werden, so die Pressesprecherin. Allerdings sei der Ausbaubeginn immer abhängig von der Verfügbarkeit entsprechender Unternehmen. Wie berichtet, haben sich die Kommunen des Landkreises Bad Dürkheim zu einem regionalen Breitband-Ausbaugebiet (Kreis-Cluster) zusammengeschlossen, um Gebiete, die nicht durch einen Anbieter der Telekommunikationswirtschaft abgedeckt werden, mit schnellem Internet zu versorgen. Die Clusterbildung war Voraussetzung dafür, dass der Breitbandausbau von Bund und Land gefördert wird. Mit der Förderung wird das sogenannte Wirtschaftlichkeitslückenmodell finanziert: Für die Netzbetreiber lohnen sich manche Gebiete mehr als andere. Sie werden jedoch auch diejenigen Gebiete ausbauen, für die es sich eigentlich nicht rechnen würde. Für diese Lücke kommt der Kreis-Cluster auf. Ziel war es, bis 2018 flächendeckend alle Haushalte durch eine Breitbandinfrastruktur mit mindestens 50 Mbit/s zu versorgen. Veranschlagt sind dafür Kosten von rund 9,4 Millionen Euro. 90 Prozent der Kosten tragen der Bund (50 Prozent) und das Land Rheinland-Pfalz (40), die restlichen 10 Prozent entfallen auf die Kommunen, deren Anteil sich nach der Einwohnerzahl errechnet. Die Gemeinde Haßloch hat dazu im Nachtragshaushalt 2017/18 die Summe von 250.000 Euro eingestellt. Im Juli 2017 hat der Landkreis Bad Dürkheim die Förderzusage des Bundes in Höhe von 4,7 Millionen Euro erhalten. Seit Ende 2017 liegt auch die Zusage des Landes vor. Die verschiedenen Phasen der europaweiten Ausschreibung für den geförderten, flächendeckenden Breitbandausbau sollten rund 20 Wochen dauern und entsprechend der Vorgaben in den Förderkriterien des Bundes erfolgen. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) rechnete ursprünglich damit, dass die Auftragsvergabe im Mai oder Juni 2018 erfolgen könne. Es bleibe dabei, dass mit den Arbeiten im nächsten Jahr begonnen werden könne, so der Landrat Ende 2017. Folgende „weiße Flecken“ sind im Kreis-Cluster für Haßloch erfasst: Teile des Industriegebiets Süd entlang der Hans-Böckler- und der Adam-Stegerwald-Straße, die Baugebiete „Südlich der Rosenstraße“, „Am Parkfriedhof“ und „Nördlich des Bahndamms“, Teile des Gewerbegebiets an der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße, das Kleinsiedlungsgebiet Ganerb und die Aussiedlerhöfe. Deutsche Glasfaser und Kreis-Cluster zwei Bausteine Im Vorfeld der Ausschreibung sei mit den Telekommunikationsunternehmen geklärt worden, welche Adressen sie noch planen eigenwirtschaftlich auszubauen, so die Sprecherin des Kreises. Diese seien nicht Teil der Ausschreibung geworden. Das gelte für den ganzen Kreis und auch für das Industriegebiet Süd. Eine Abstimmung mit der Deutschen Glasfaser sei erfolgt. Wie berichtet, wird die Deutsche Glasfaser den beteiligten Firmen eigene Kabel mit Bandbreiten von 200 bis 1000 Mbit pro Sekunde bis in die Betriebe legen. Adressen, die nicht von der Deutschen Glasfaser im Industriegebiet Süd ausgebaut werden, sollen nach wie vor Teil des Kreisclusters sein. Der Breitbandausbau des Kreises und der Deutschen Glasfaser stehen sich nicht im Wege, bestätigte auch der Pressesprecher der Gemeindeverwaltung, Marcel Roßmann, auf Anfrage der RHEINPFALZ. Dieses seien zwei voneinander unabhängige Bausteine, die zu einer flächendeckenden guten Internetversorgung in Haßloch führen sollen. Die Deutsche Glasfaser sei nicht in dem Gebiet tätig, wo sich die „weißen Flecken“ des Kreis-Clusters befinden.

x