Heidelberg Erfolgreiche Zucht: Seltene Papageien haben Nachwuchs

Farbenprächtig: Mitchell-Loris Pärchen.
Farbenprächtig: Mitchell-Loris Pärchen.

Nach einer erfolgreichen Brutsaison sind die Mitchell-Loris im Zoo Heidelberg in diesem Sommer zum ersten Mal Eltern geworden. Erst im Januar wurden die seltenen Papageien auf Partnersuche geschickt – sieben Monate später ist der Nachwuchs, zwei weibliche Küken, ausgeflogen.

Die beiden Jungpapageien haben eine große Bedeutung für den Artenschutz, denn Mitchell-Loris gelten in freier Wildbahn als ausgestorben. Der Zoo Heidelberg setzt sich deshalb mit einer aktiven Zucht für den Erhalt dieser Vogelart ein. „Es gibt in Deutschland nur zwei Zoos, die Mitchell-Loris, eine Unterart der Allfarb-Loris, halten, nämlich Berlin und Heidelberg“, erzählt Vogelkurator Eric Diener. Da die Papageien mit dem farbenfrohen Gefieder trotz intensiver Suche seit 2014 in der Natur nicht mehr nachgewiesen werden konnten, sei jedes erfolgreich aufgezogene Küken immens wichtig für den Erhalt dieser prächtigen Art. Derzeit befindet sich ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm im Aufbau. Ziel dessen ist es, den Bestand der Mitchell-Loris durch gezielte Zuchtbemühungen zu sichern.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Mitchell-Loris erstreckt sich fast ausschließlich auf die Insel Bali. Die Ursache für das Aussterben dort ist vor allem der illegale Handel, denn auf indonesischen Märkten werden viele bedrohte Vögel für die Heimtierhaltung und für Gesangswettbewerbe angeboten. Besonders problematisch: Je seltener der Vogel, desto begehrter ist er unter Sammlern.

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