Ludwigshafen Wohnen am Ebertpark: Eröffnung im Januar

„Wohnen am Ebertpark“ wird das ehemalige DRK-Patientenhotel künftig heißen: Das Evangelische Diakoniewerk Zoar hat die Immobilie gekauft und wird dort ein stationäres Angebot für 24 Menschen mit Beeinträchtigung einrichten.

In zwei Etagen entstehen zusätzlich kleine Wohnungen, die auf dem freien Markt vermietet werden. Die Eröffnung ist voraussichtlich im Januar. Anfang Oktober hatte der neue Eigentümer des ehemaligen Patientenhotels des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) den Friesenheimern das Gebäude bei einem Nachbarschaftsfest vorgestellt. Viele Bewohner der umliegenden Straßen nutzten die Gelegenheit, sich über das Wohnprojekt zu informieren und warfen einen Blick in das Haus in der Schuckertstraße 37. „Auf diese Weise erhoffen wir von Beginn an ein gutes Miteinander“, sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser. Mit dem nach einer finanziellen Schieflage seit 31. März geschlossenen Patientenhotel hat das Evangelische Diakoniewerk Zoar eine Immobilie erworben, die sich ohne größere Umbauten zu einem stationären Wohnangebot für Menschen mit Beeinträchtigungen verwandeln lässt. Denn das Gebäude wurde erst 2011 komplett saniert und barrierefrei gestaltet. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden zwei Wohngruppen mit elf und 13 Plätzen in Einzelzimmern entstehen. „Die Etagen sehen noch sehr hotelmäßig aus. Das werden wir noch umgestalten“, sagt Nadja Bier, die künftige Leiterin des stationären Zoar-Wohnangebots in Ludwigshafen. Jede Wohngruppe wird außerdem eine große Küche und ein Esszimmer als Treffpunkt erhalten. Voraussichtlich werden die ersten Bewohner Anfang 2015 einziehen. Das Evangelische Diakoniewerk Zoar hat das Gebäude innerhalb des Projekts „zoar-zukunft mittendrin“ gekauft. Ziel ist es, bis 2020 ein dezentrales Wohnangebot für insgesamt 72 Bewohner des Inkelthaler-hofs in Rockenhausen zu schaffen. „Einige Bewohner, die nun nach Ludwigshafen ziehen, wohnen dann wieder in ihrer Heimat und finden hier möglichst normale Lebensbedingungen vor“, berichtet Bier. Denn mittendrin ist das „Wohnen im Ebertpark“ gleich im doppelten Sinne: Einmal liegt das Haus mitten in der Stadt, zum anderen werden die beiden oberen Etagen in kleine Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements sowie Vier- bis Fünfer-WGs umgewandelt und auf dem freien Markt vermietet. Hier werden gerade Pantry-Küchen eingebaut. Die ersten Mietinteressenten für das „Wohnen für Jedermann“ haben sich bereits gemeldet. Zudem stehen Besprechungsräume bereit, die für Schulungen oder Veranstaltungen genutzt werden können. „Wir wollen das Haus öffnen, damit die Berührungsängste gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen und die Blockaden im Kopf verschwinden“, betont die Leiterin. Es sei wichtig, dass auch Menschen mit schweren Beeinträchtigungen in die Gesellschaft integriert werden. Vielleicht sei das inklusive Wohnprojekt ein Schritt auf diesem Weg. „Bewohner der stationären Einrichtung und Mieter können sich vielleicht im Café treffen. Es entsteht ein neues Miteinander. Das ist die Idee“, erklärt Bier. Ferner sei eine Begegnungsstätte in der Cafeteria des Hauses geplant, die auch den Bürgern offenstehen soll. Stichwort Zoar Das Evangelische Diakoniewerk Zoar betreut und fördert an elf Standorten in Rheinland-Pfalz Menschen mit Unterstützungsbedarf. Zoar bietet ein breitgefächertes Angebot in den Bereichen Arbeiten, Wohnen und Freizeit für Menschen mit Beeinträchtigung sowie Alten-, Kinder- und Jugendhilfe sowie ambulante Dienste für unterschiedliche Zielgruppen. Menschen, die Unterstützung und Förderung benötigen, sollen auf ihrem Weg der selbstbestimmten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben begleitet werden. Mit seinem zentralen Sitz in Rockenhausen dient Zoar schon seit 160 Jahren als „Zufluchtsstätte“. Der Name Zoar stammt aus der Bibel und bezeichnet eine Siedlung am Toten Meer, in der man Zuflucht fand. (rad)

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