Ludwigshafen „Wir kämpfen bis zur letzten Minute um unsere Chance“

LUDWIGSHAFEN. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat sich im Kampf um den Klassenverbleib in der Handball-Bundesliga noch nicht aufgegeben. Gestern Abend kämpfte die Mannschaft von Thomas König vor 1780 Zuschauern den Bergischen HC verdient mit 30:29 (15:14) nieder. Theoretisch könnte es der Aufsteiger noch packen. Dann müssten aber drei Punkte aus den Spielen bei den Rhein-Neckar-Löwen und gegen GWD Minden her.

Am Ende gab es frenetischen Applaus für die TSG. Die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft um Kapitän Philipp Grimm hatte die Schmach von Erlangen (26:37) vergessen gemacht. Gestern gegen den BHC wäre es aber beinahe schief gelaufen. Friesenheim verspielte einen 14:7-Vorsprung. „Wir sind vor der Halbzeit aus dem Konzept gekommen. Der BHC hat unsere Schwächen ausgenutzt. Aber dann hat unsere Mannschaft wieder Moral gezeigt. Diese Moral erwarte ich auch für die letzten beiden Spiele“, sagte der achtmal erfolgreiche Philipp Grimm. Einer der TSG-Sieggaranten war gestern wieder einmal Torwart Kevin Klier. Der Fußballfan vom Bundesligaaufsteiger von SV Darmstadt 98 würde allzu gerne auch die Klasse mit der TSG Friesenheim halten. „Bis zur letzten Minute gegen Minden werden wir um unsere Chance kämpfen. Unsere Mannschaft gibt nicht auf. Das haben wir auch gegen den BHC wieder bewiesen. Wir haben uns aber das Leben wieder selbst schwer gemacht“, sagte Klier. Zumindest bester Aufsteiger wollen die „Eulen“ am Ende werden. 23 Zähler hätten viele im Vorfeld der Truppe von Thomas König nicht zugetraut. Klier: „Zwei Punkte gegen Minden traue ich uns noch zu. Lemgo hat momentan die besseren Karten im Abstiegskampf. Am Ende sollen die Fans sehen, dass wir alles gegeben haben.“ Eines der turbulentesten Begegnungen in seinem vorletzten Heimspiel für die TSG Friesenheim erlebte Nationalspieler Erik Schmidt. „Wir liegen klar in Führung. Dann holt der BHC auf und geht sogar in Führung. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, dass wir am Ende noch einmal das Ruder gedreht haben. So kenne ich mein Team, das ich ungern verlasse“, betonte Schmidt. Auch Nico Büdel glaubt noch an die minimale Chance: „Wir geben alles bis zum Saisonende. Nach dem Erlangen-Spiel wollten wir uns vor eigenem Publikum besser verkaufen. Das ist uns gelungen. Auch wenn wir am Ende etwas Glück hatten.“ Möglichst viele TSG-Fans sollen nun nächsten Mittwoch zum Gastspiel bei den Rhein-Neckar-Löwen kommen. Zufrieden war der Sportliche Leiter Uli Spettmann: „ Der Sieg gegen den BHC hält uns theoretisch im Rennen. Ich habe Respekt vor dieser Mannschaft, die zum zweiten Mal in dieser Runde den BHC besiegt hat.“

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