Ludwigshafen Wie Ludwigshafener Katholiken in Ruanda helfen

 Ein Teil der Delegation vor dem großformatigen Foto der Landschaft Ruandas: Pfarrer Josef Damian Szuba, Marlene und Lothar Schn
Ein Teil der Delegation vor dem großformatigen Foto der Landschaft Ruandas: Pfarrer Josef Damian Szuba, Marlene und Lothar Schneider und Stefan Angert (von rechts).

Seit 1986 besteht eine Partnerschaft zwischen der Pfarrei Heilige Katharina von Siena in Ludwigshafen und der Pfarrei Rwankuba in Ruanda. Anfang Februar ist eine siebenköpfige Gruppe zur Partnergemeinde nach Afrika gereist. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Ziel. Warum dabei auch Nähmaschinen wichtig sind.

„Ein neueres Projekt ist die Nähschule“, berichtet Marlene Schneider, Vorsitzende des Förderkreises Rwankuba. „Während der Corona-Pandemie wurden einige der Mädchen schwanger. Das verhinderte weiteres Lernen, denn laut Gesetz dürfen Mütter nicht mehr zur Schule gehen“, erläutert sie. Drei Ordensschwestern aus der Gemeinde schulen die jungen Mütter im Nähen, um ihnen ein Einkommen zu ermöglichen. Neun von ihnen werden aktuell zur Näherin ausgebildet. Mit einer Spende der Soroptimisten (ein Club berufstätiger Frauen, der sich für Bildung und Gleichberechtigung von Frauen einsetzt) wurden die Nähmaschinen angeschafft.

Schneider, die seit vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Lothar verschiedene Projekte in Ruanda betreut, berichtet von den Schwierigkeiten, die Menschen dort zu bewältigen haben. „Häufig besuchen Kinder auf dem Land die Schulen nur für sechs Jahre. Kosten für die vorgeschriebenen Schuluniformen, Hefte und Stifte sind zu teuer für die oft kinderreichen Bauernfamilien“, sagt sie. Die Näherei schneidert die Schuluniformen, für die mittellosen Kinder übernimmt der Förderkreis die Kosten. „Als wir dort waren, holten mehrere Kinder gerade ihre neuen Uniformen ab“, zeigt sich Stefan Angert angetan.

Kluft zwischen Arm und Reich

Genau wie Pfarrer Josef Damian Szuba war er völlig überrascht von dem Land. „Unglaubliche Vegetation, hunderte Hügel, die Hauptstadt Kigali ist gigantisch und sehr sauber“, berichten die beiden. Obwohl die Schere zwischen Reich in der Stadt und Arm auf dem Land riesig sei, seien die Menschen zufrieden, berichtet Angert weiter. Eine Schreinerei wurde vor etwa 15 Jahren in der ländlichen Partnergemeinde eingerichtet. Mit überholten Maschinen aus Mannheim wurde sie ausgestattet. In der Werkstatt werden inzwischen Schulbänke und Möbel für Kindergärten gefertigt. Sieben Schulen unterstützt der Förderkreis mit einem jeweils angegliederten Kindergarten. Für sie wurden Zisternen und eine Biogasanlage gebaut. Einige Waisen werden im Internat untergebracht, damit sie die Möglichkeit auf Bildung haben.

Das Bestreben der Partnerschaft ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Daher investiert der Förderkreis in Bildung. Eine deutsche Sozialpädagogin schult Erzieherinnen, die Näherinnen besuchen eine Berufsschule in der Hauptstadt. Als 2020 starke Regenfälle große Schäden anrichteten, entschloss sich der Verein, 36 Häuser in einfacher Bauweise wieder aufzubauen, meist gehört ein kleiner Selbstversorgergarten dazu. Ein Mitreisender aus der Delegation war beeindruckt zu sehen, was mit seiner Spende bewirkt werden konnte.

Projekte werden vorgestellt

Als Ansprechpartner in Ruanda gibt es ein Koordinationsbüro. „Von dort findet auch die Überwachung der Projekte statt“, berichtet Marlene Schneider. Weitere Ansprechpartner sind drei Ordensgemeinschaften, Schulleiter und Priester. Etwa 20 Flüge hat das Ehepaar Schneider in die Partnergemeinde bisher unternommen. Seitdem habe sich dort einiges getan. Vor allem die Infrastruktur habe sich verbessert. Am zweiten und dritten Märzwochenende werden die Projekte während des Gottesdienstes in den katholischen Kirchen in der Gartenstadt, in Friesenheim und Maudach thematisiert. Zu einem Informationsabend nach Maudach lädt die Pfarrei im April ein.

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