Ludwigshafen Warum das Ehrenamt in Corona-Zeiten so wichtig ist

Ehrenamtskarte
Ehrenamtskarte

Gerade in Pandemiezeiten sei es wichtig, sich weiterhin ehrenamtlich zu engagieren. Das betont Juergen Hundemer als Vorsitzender des Vereins Förderung des Ehrenamts (Vehra) – auch mit Verweis auf die Ehrenamtskarte. Besonderen Unterstützungsbedarf sieht Hundemer bei Älteren und Bedürftigen.

Die Ehrenamtskarte gibt es in Ludwigshafen seit 1. Juli 2015. Mehr als 600 Vereine und Institutionen in der Stadt haben laut Hundemer mit der Auszeichnung durch eine Ehrenamtskarte die Chance, ihren Helfern zu danken. Das funktioniere unter Corona-Bedingungen auch mithilfe von Homeoffice und motiviere zum weiteren Einsatz.

Vereine durcheinandergewirbelt

Corona habe das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen durcheinandergewirbelt. Übungs- und Trainingsstunden fielen häufig aus. „Viele Angebote von Vereinen und Institutionen sind auf Begegnung, Kommunikation und aktives Wirken ausgerichtet. Die aktuellen Bedingungen sind für das Ehrenamt eine große Bewährungsprobe“, so Hundemer. Ehrenamtliche Treffs könnten kaum noch stattfinden. Es fehlten damit wichtige persönliche und soziale Kontakte. Auch in der Vereinsarbeit hätten sich Videokonferenzen und Heimarbeit etabliert.

Neue Ansätze

Auf der anderen Seite gebe es viele neue Ansätze der Unterstützung, etwa die Nachbarschaftshilfe, Besorgungsdienste beim Einkauf oder Fahrdienste zum Arzt. Besonders ältere und auf Hilfe angewiesene Menschen profitierten davon. Hundemer: „Auch das ist ein sinnvolles ehrenamtliches Engagement und kann mit der Ehrenamtskarte ausgezeichnet werden. In den nächsten Wochen laufen viele Ehrenamtskarten wegen der Gültigkeitsdauer von zwei Jahren aus. Alle Verlängerungsanträge, aber auch Erstanträge können kontaktlos im Vehra-Büro im Briefkasten am Südeingang an der Bushaltestelle des Rathaus-Centers eingereicht werden“, informiert er. Anträge dazu findet man im Netz unter www.vehra-lu.de/Ehrenamtskarte. Beratungen erfolgen derzeit ausschließlich telefonisch oder via E-Mail-Anfrage. Vehra hat diese Aufgaben 2016 in Absprache mit der Stadt übernommen.

Mehr als 600 Vergünstigungen

Mit der Ehrenamtskarte können mehr als 600 Vergünstigungen landesweit genutzt werden. Erhalten kann die Karte, wer mindestens 14 Jahre alt ist, sich durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert und dafür keine pauschale Entschädigung erhält. Bisher haben fast 700 Ehrenamtliche in Ludwigshafen die Karte erhalten. „Aber immer noch nutzen zu wenige Vereine diese Chance“, so Hundemer.

Alle Formen des freiwilligen Engagements

Für den Erwerb der Ehrenamtskarte zählen alle Formen des freiwilligen Engagements, wenn es nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet ist und es sich um gemeinwohlorientierte Tätigkeiten handelt. Dies kann in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Stiftungen, Initiativen, Freiwilligendiensten oder auch Selbsthilfegruppen geschehen und umfasst auch Formen der politischen Beteiligung. Nicht angerechnet werden bloße Mitgliedschaft oder Bereitschaftszeiten.

Bei Vehra vorschlagen

Voraussetzung für den Erhalt der Jubiläums-Ehrenamtskarte ist ein ehrenamtliches Engagement, das seit mindestens 25 Jahren ausgeübt wird. Die sonstigen Vergabekriterien der Ehrenamtskarte entfallen gänzlich. Das Engagement kann kontinuierlich in einer Organisation oder aber in verschiedenen Tätigkeitsbereichen erfolgt sein. Auch langjährig Engagierte, die sich aufgrund ihres Alters oder ihrer gesundheitlichen Situation nicht mehr engagieren können, können die Karte erhalten. Die Karte kann von den Engagierten selbst beantragt werden. Vereine, Verbände und Kommunen können aber verdiente Ehrenamtliche auch für diese Auszeichnung bei Vehra vorschlagen.

Juergen Hundemer
Juergen Hundemer
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