Ludwigshafen Von Ballradar bis Zumba

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Oggersheim. Zahlreiche Workshops standen beim dritten Oggersheimer Jugendtag im Mittelpunkt. Viele Jugendliche nutzten am vergangenen Samstag in der Jugendfreizeitstätte Ernst Bloch die Möglichkeit, Zumba, Graffiti und Co. zu testen.

„Dürfen wir auch noch mitmachen?“. Eine Frau steht mit ihrer Tochter im Flur der Jugendfreizeitstätte und schaut Einrichtungsleiter Martin Groh fragend an. Dieser nickt, lächelt und öffnet eine Tür. Auf ihr klebt ein grellorangenes Schild: „Zumba hier“. Mit dem Öffnen der Tür dringt laute, fröhliche Musik in den Flur. Mutter und Tochter betreten den abgedunkelten Raum, in dem bunte Diskolichter leuchten. Sie stellen sich in eine der Reihen und tanzen mit, indem sie die Bewegungen der Trainerin nachmachen. Zumba ist nur einer der zahlreichen Workshops, die in Kooperation mit der Jugendfreizeitstätte Melm, der Straßensozialarbeit und dem Büro Soziale Stadt angeboten werden. Es gibt eine Tombola, deren Hauptpreis ein Original EM-Trikot mit der Unterschrift des Fußballers André Schürrle ist. Der DFB, das Soccercenter und die Stadtwerke Frankenthal haben diesen und weitere Preise gestiftet. „Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, ganz viele verschiedene Dinge auszuprobieren und sich dabei ihre Nischen zu suchen“, beschreibt Groh das Ziel der Veranstaltung. Auf dem großen Gelände verteilen sich die Besuchermassen gut. Einige Jugendliche sind in der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule Ludwigshafen-Oggersheim beim Parkour oder Ballradar. Dieser ist eine Geschwindigkeitsmessanlage: Wer beim Schießen am nächsten an die Geschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde herankommt, gewinnt. Zeitgleich können die Jugendlichen im Skater-Park BMX und Skateboard fahren. Im Ernst-Bloch-Zentrum gibt es ein Tonstudio, in dem gesungen und Beats erstellt werden können. Ab 18 Uhr findet hier die Disko statt, mit der der Jugendtag um 20 Uhr endet. Auf dem Vorplatz der Jugendfreizeitstätte stehen fünf Jugendliche in grauen Malerkitteln mit Mundschutz. Schon von Weitem ist der Geruch der Farbe zu riechen, der in der Luft liegt. Die Jugendlichen sind dabei, ein großes Graffiti zu sprühen. „Am Ende soll hier deutlich Jugendtag zu lesen sein“, berichtet Groh. Das Graffiti werde dann auf dem Gelände der Jugendfreizeitstätte aufgehängt. „So, jetzt kannst du den Draht abschneiden“, sagt Melanie Schenkewitz zur zwölfjährigen Ramona. Gemeinsam mit fünf anderen Mädchen und einer weiteren Betreuerin sitzt sie an einem Tisch und bastelt Schmuck. „Soll ich den hier abschneiden?“, fragt Ramona nach. „Ne, lass ihn noch ein bisschen länger, damit das Armband ganz um dein Handgelenk passt“, gibt Schenkewitz Tipps. Als das Armband fertig ist, betrachtet Ramona es stolz. Es besteht aus einem speziellen Draht, den sie zweimal um ihr Handgelenk geschlungen hat. Dazwischen hat sie Perlen aufgefädelt. Außerdem hat Ramona schon Ohrringe mit Federanhängern gebastelt. Als nächstes möchte sie noch einen Schlüsselanhänger herstellen. Das passende Motiv dafür hat sie sich schon ausgesucht: ein hellblauer Kristall, um den sie mit Draht ein Herz schlingen möchte. „Ich will auch noch meinen Anfangsbuchstaben da rein bringen“, berichtet sie. Insgesamt habe ihr der Tag sehr gut gefallen. Auch Groh ist mit der Resonanz, die die Veranstaltung gefunden hat, sehr zufrieden. (ham)

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