Ludwigshafen Verschiedene Stile

91-73381153.jpg

Mit einer feierlichen musikalischen Begleitung des Gottesdienstes zum Reformationstag feiert der protestantische Kirchenchor Alsheim-Gronau sein 105-jähriges Bestehen. Im Anschluss an die Veranstaltung laden die Sänger zu einem Sektempfang ins Gemeindehaus ein.

„Kontinuierlich und relativ stabil, mit viel Freude am gemeinsamen Singen in harmonischer Atmosphäre“, beschreibt Vorsitzende Annemarie Krämer den Chor. Gegründet wurde er im Sommer 1910 auf Initiative des damaligen Pfarrers Ernst Otto Bilfinger. Auf Anhieb fanden sich 46 Mitglieder. Der Name des Chores „Alsheim-Gronau“ leitet sich aus dem Ortsnamen „Alsheim“ zur Gründungszeit ab. 1928 nannte sich die Gemeinde Alsheim-Gronau und wurde im Zuge der Kommunalreform Ende der 1960er-Jahre zu Gronau in der Doppelgemeinde Rödersheim-Gronau. Erster und Zweiter Weltkrieg und Wirtschaftskrise sorgten für unfreiwillige Pausen bis sich der Chor 1956 endgültig wieder neu konstituierte. 1985 wurde anlässlich des 75-jährigen Bestehens sogar eine Schallplatte aufgenommen und als weiterer Höhepunkt ist die 1993 erfolgte Musikproduktion „Sing a Song“ in die Chorgeschichte eingegangen. Der Chor besteht derzeit aus 23 aktiven Sängern im Alter zwischen 30 und über 80 Jahren und hat insgesamt 95 Mitglieder. Die seit 14 Jahren amtierende Vorsitzende Annemarie Krämer ist besonders stolz auf den für Kirchenchöre bemerkenswert jungen Altersdurchschnitt. Anteil daran hat sicher auch der seit 2007 agierende engagierte Chorleiter Ludwig Magin, für den bei der Liedauswahl wichtig ist, dass „die Stücke sowohl bei den Chormitgliedern als auch bei den Zuhörern Freude am Gesang wecken“. Daher spiegelt das Repertoire aus unterschiedlichen Stilrichtungen auch die Chorgeschichte wieder und reicht vom klassischen und modernen Choral für die Gottesdienstgestaltung bis zu anspruchsvollen A-capella-Gesängen, Chorwerken und modernen Chorsätzen. Diese Bandbreite ist auch immer wieder bei den vielen Auftritten des Chores im Rahmen von Gottesdiensten oder eigenen Konzerten zu hören. Dabei lässt sich Ludwig Magin stets etwas Neues einfallen, so wurden in den vergangenen Jahren Sommerkonzerte veranstaltet, die Adventskonzerte mit verschiedensten Musikern und Gemeindegesang gestaltet sowie mit „Via Crucis“ von Franz Liszt und dem „Totentanz“ von Hugo Distler zwei größere Werke aus Klassik und Moderne aufgeführt. Bei einer jüngst unter den Chormitgliedern gemachten Umfrage stellte sich überraschenderweise bei allen eine Vorliebe für klassische Chorliteratur heraus. Dementsprechend wird auch das diesjährige Adventskonzert am zweiten Advent als Rückkehr zur Tradition mit überwiegend klassischen Liedern rund um das Zentralthema „Es ist ein Ros’ entsprungen“ gestaltet werden. „Dabei sind wir stets offen für Neues und natürlich auch für neue Sängerinnen und Sänger“, sagt Krämer. Offen für Veränderungen ist der Chor auch bei der Pflege der Chorgemeinschaft, die neben traditionellen Elementen wie Treffen, Ausflügen und Freizeiten seit diesem Jahr um ein Grillfest mit Partnern und Familien ergänzt wurden. „Traditionelle Chorausflüge und Chorfreizeiten sind bedingt durch den beruflichen und persönlichen Rahmen der Sänger und des Chorleiters immer schwieriger zu koordinieren“, erzählt die Vorsitzende. Konstant geblieben dagegen ist über alle Jahrzehnte hinweg neben dem Gesang auch das Engagement bei den verschiedensten Veranstaltungen in der Gemeinde. (acl) Termin Gottesdienst zum Reformationstag am Samstag, 31. Oktober, um 19 Uhr, in der protestantischen Kirche Gronau, Schulstraße. (acl)

x