Fußball Umstrittenes Tor: BSC Oppau mit Remis gegen FG 08 Mutterstadt

Mittelfeldkampf: Mutterstadts Tim Rapp (vorn), verfolgt von Justin Capizzi.
Mittelfeldkampf: Mutterstadts Tim Rapp (vorn), verfolgt von Justin Capizzi.

Das Fußballjahr in der Bezirksliga Vorderpfalz ist eröffnet. Das Nachholspiel zwischen dem BSC Oppau und der FG 08 Mutterstadt hält im Flutlicht des Kunstrasenplatzes in der Pfingstweide sechs Tore, aber keinen Sieger parat.

Zufriedene Gesichter sind nach dem Abpfiff auf beiden Seiten eher weniger zu sehen. Oppaus Spielertrainer André Werz lobt den Willen und die Moral seiner Mannschaft, die sich nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand noch einen Punkt erarbeitet hat. Sein Gegenüber Marco Malizia sucht nach einer Erklärung, warum seine Auswahl trotz eines Blitzstarts nicht in der Lage ist, eine Führung nach Hause zu bringen.

Schon nach zehn Minuten kann es dem Zuschauer angst und bange um den abstiegsgefährdeten BSC Oppau werden. Mutterstadt kombiniert sich gekonnt durch die Abwehr der Ludwigshafener, ein schöner Pass des FG-Spielertrainers Kevin Selzer findet Rodrigo Paiva Pereira in der Spitze, dieser schlägt noch einen Haken und zwirbelt den Ball anschließend ins lange Eck (6.). Und nur fünf Minuten später gelingt es Oppau einfach nicht, das Spielgerät aus dem eigenen Strafraum zu befördern. Es landet stattdessen bei Mutterstadts Fabio Reithermann, der den Ball mit der Brust annimmt und aus 16 Metern in Tor befördert – 0:2 (11.). Wo soll das noch hingehen, ist eine Frage, die sich neben den Fans auch Oppaus Coach gerade stellt: „Wir haben alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben“, sagt Werz später kopfschüttelnd.

Seltsames Anschlusstor

Aber die Körpersprache bei den Gelb-Schwarzen stimmt. Sie stemmen sich gegen die FG-Angriffe und werden belohnt. Einen Freistoß von Gentrit Nimanaj befördert Dominique Golab scheinbar über die Linie zum 1:2 (16.). Laute Proteste von FG-Seite sind die Folge. „Ich glaube nicht, dass der Ball im Tor war“, sagt Werz nach dem Abpfiff. Schiedsrichter Jannis Hofmann ist anderer Meinung und gibt den Treffer. Nicht seine einzige zweifelhafte Entscheidung an diesem Abend. „Ab da war bei uns ein Bruch zu bemerken“, stellt Malizia fest. Die spielerische Leichtigkeit kommt dem Tabellenzweiten abhanden. Es ist ab jetzt eine umkämpfte Partie, in der Oppau plötzlich wieder an seine Chance glaubt.

Das 1:3 nach der Pause ist einfach ein bemerkenswertes Tor: Eine lange Ecke von Selzer köpft Simon Schneider zurück in Richtung Elfmeterpunkt. Dort nimmt Jan Weingarte den Ball per Seitfallzieher volley und knallt ihn unter die Latte (76.). Da nickt auch der kritische Oppauer Anhang anerkennend. Und sieht sogleich, wie Werz die Seinen weiter nach vorne treibt. Mit Erfolg. Als ein Querschläger durch den Mutterstadter Strafraum fliegt, läuft der eingewechselte Arigon Zejnullahi ein und staubt zum 2:3 ab (80.). Und es kommt noch schlimmer für den Favoriten. Der ebenfalls eingewechselte Leon Böhl nimmt einen Pass knapp hinter der Mittellinie auf, lässt sich vom Verteidiger nicht beirren, läuft bis zum rechten Eck des Fünfmeterraums und schiebt den Ball an FG-Torwart Tim Neumeister zum 3:3 ins lange Eck. (88.). Der Oppauer Anhang flippt derweil aus. Die sechs Minuten Nachspielzeit sind reiner Abnutzungskampf auf beiden Seiten. „Wir werden das Spiel noch einmal eingehend analysieren“, erklärt Malizia. „Wir müssen wie in der vergangenen Rückrunde Punkt um Punkt sammeln, um den Abstieg zu verhindern“, gibt Werz bereits die Parole für die kommenden Partien aus.

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