Ludwigshafen Turnier mit Hexenhüten

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Zwischen Riesenkürbissen, Hexenhüten und Skeletten haben Sari Öholm, Haupttrainerin und Choreographin des Turnerbunds 1889 Oppau, und ihre Mutter Anja Öholm am Samstag eine Auszeichnung für ihre Arbeit entgegengenommen. Ab sofort tragen sie das Prädikat „Turntalentschule“.

Bereits im Juni verlieh der Deutsche Turnerbund dem Verein den Preis, aber erst dieses Wochenende überreichte Ortsvorsteher Udo Scheuermann (SPD) das dazugehörige Schild. „Auf die Beweglichkeit, das Tänzerische und die Ästhetik zielt das Training ab“, erklärte Sari Öholm in einer Pause des Halloween-Turniers in der Bezirkssporthalle Edigheim. Mit Sari Öholm an der Spitze ist die Abteilung Rhythmische Sportgymnastik des Turnerbunds (TB) Oppau seit fünf Jahren zunehmend erfolgreich. Auf dem Turnier am Samstag war sie gemeinsam mit ihrer Mutter und vielen Helfern in einer mit Halloween-Deko geschmückten Halle unterwegs – schließlich ist es bald so weit. Statt Pokalen gab es daher am Samstag auch Hexenhüte zu gewinnen. Sechs davon konnten die Kinder des TB Oppau einheimsen, indem sie sich gegen Turner der Vereine Eintracht Frankfurt, RSG Saarbrücken, TV Cannstatt 1846, TSV Mommenheim und TV 1846 Alzey durchsetzten. Dem Thema entsprechend tanzten und sprangen die 48 Teilnehmerinnen in farbenfrohen Turnierkleidern und mit Schminke im Gesicht auf dem für 6000 Euro neu angeschafften Teppich des TB Oppau. 13 mal 13 Meter groß ist das gute Stück – beige mit einem roten Rand, den die Mädchen nicht übertreten dürfen. „Man kann sich auspowern, hat Erfolge, bekommt Pokale“, erklärte Mia Kärcher die Motivation, an einem solchen Turnier teilzunehmen. In ihrem Skelett-Kostüm half die Zwölfjährige zusammen mit anderen Turnerinnen des TB Oppau beim Turnier, indem sie die Zettel der Wettkampfrichterinnen einsammelte. Drei der Richterinnen unterhielten sich gelegentlich auf Russisch. Irina Maktrina mit russischem Migrationshintergrund und Irina Soroka sowie Elena Nikolenko ursprünglich aus der Ukraine sind zwar bestens integrierte Deutsche, sprechen aber ab und zu doch gern in ihrer Muttersprache. In der ehemaligen Sowjetunion haben sie einst geturnt und die Prüfungen als Wettkampfrichterinnen abgelegt. Die erfolgreiche Sportförderung der früheren UdSSR trägt so in Deutschland ihre Früchte. Auch Toni Miesen, eine der Trainerinnen des TB Oppau, kommt aus der ehemaligen Sowjetunion: aus Bulgarien. „Mein Leben ist in der Turnhalle“, fasst die Bundeskampfrichterin und Seele des Vereins zusammen. Wenn es eine so schön geschmückte wie die in Edigheim ist: umso besser. Kürbisse und Gespensterpuppen sorgten für angenehmen Grusel. Süßes und Saures gab es am Ende auch – für alle Teilnehmerinnen. (acd)

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