Ludwigshafen Trainerloses TSG-Team

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LUDWIGSHAFEN. Noch hat die TSG Friesenheim keinen Nachfolger für den vor zwei Wochen zurückgetretenen Lothar Katzdobler gefunden. Zu Beginn der Rückrunde soll ein neuer Coach für den Handball-Oberligisten präsentiert werden. Am Sonntag gegen Bretzenheim (18 Uhr, TSG-Sportzentrum) wird wohl wieder Sandra Senk als Übergangslösung die Mannschaft betreuen – wie zuletzt in Saarbrücken.

Der Schritt von Lothar Katzdobler war absehbar. Vor dem letzten Heimspiel am 21. November gegen Bassenheim war er zurückgetreten. Sechs Zähler hat der Aufsteiger aus zehn Partien geholt. Die Mannschaft steckt in Abstiegsgefahr. Der Rücktritt war keine Überraschung. Aus beruflichen Gründen habe er die Reißleine gezogen. Außerdem seien seine sportlichen Ansprüche nicht erfüllt worden. „Uns war klar, dass es nach dem Aufstieg so nicht weiter gehen kann und dass wir kleinere Brötchen backen müssen. Es war aber auch mehr möglich“, sagt Katzdobler. Er bemängelte, dass seine Spielerinnen bislang nicht ihr wahres Leistungsvermögen abgerufen haben. Katzdobler war überzeugt, dass in der Mannschaft mehr Potenzial steckt. „Es gab keinen Streit oder Unstimmigkeiten, aber es hat einfach nicht mehr gepasst“, sagt Katzdobler: „Ich wünsche der Mannschaft, dass mit einem neuen Trainer auch frischer Wind kommt und so der Klassenverbleib geschafft wird.“ Eine rasche Nachfolge ist zwingend notwendig. Denn die Mannschaft hat nach dem Verletzungspech konditionelle Mängel und ist zudem nicht eingespielt. Das wurde gegen Bassenheim deutlich. Nach 40 Spielminuten baute das Team konditionell und auch mental ab. Besser lief es vergangenes Wochenende beim Sieg beim Tabellenletzten HCS Saarbrücken. Der Ausfall zahlreicher erfahrener Spielerinnen scheint der wesentliche Grund für die Talfahrt der Friesenheimer Damen zu sein. Katharina Hahn zog es studienbedingt Richtung Wiesbaden. Zuletzt fehlten die erfahrenen Leistungsträgerinnen Katja Gabriel, Julia Hauser und auch Anja Wendler. Sie musste aufgrund ihrer Schulterprobleme passen. Hoffnungsträgerin Sandra Reis fällt weiter aus. Ein Lichtblick war in den vergangenen Wochen die Rückkehr von Martina Storzum. Als Notnagel unterstützt Nina Wendler die Oberliga-Damen, obwohl sie aus beruflichen Gründen (Polizeidienst) nur noch in der zweiten Mannschaft spielen wollte. „Wir haben einfach noch nicht zu uns gefunden. Das ist eine blöde Situation. Wir dürfen die Köpfe jetzt aber nicht hängen lassen und müssen daraus das Beste machen“, sagt Martina Storzum. Den Trainingsbetrieb organisiert die Mannschaft derzeit selbst. Das ist nicht immer ganz einfach, klappt aber bislang recht ordentlich. Die konditionellen und mentalen Defizite werden dadurch aber nicht kleiner. Eine kurzfristige Lösung in der Trainerfrage scheint außerdem nicht absehbar. Gegen Bassenheim coachte Werner Wilhelm die Mannschaft. Es war eine Ausnahme. Er ist Trainer der weiblichen B-Jugend. „Es wird keine ad hoc Verpflichtung geben“, stellt Bärbel Reis klar. Die Verantwortlichen für den Friesenheimer Frauenhandball geht davon, dass die Personalfrage bis zu Beginn der Rückrunde geklärt wird. Das würde bedeuten, dass die Mannschaft in den verbleibenden drei Spielen in 2015 ohne festen Trainer auskommen muss. Reis sei mit einigen potenziellen Kandidaten im Gespräch, bestätigt sie. „Die Entscheidung wird aber in Abstimmung mit Abteilungsleiter Jürgen Karl getroffen“, sagt Reis. Karl war trotz mehrerer Anfragen für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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