Ludwigshafen Trainer bricht Lanze für Schiedsrichter

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Ludwigshafen. Die Enttäuschung bei Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen ist riesig. Beim 2:2 (1:1) gegen den SV Gonsenheim haben die Gäste in der Nachspielzeit, Sekunden vor dem Ende ausgeglichen.

Der Ärger der 220 Fans richtete sich gegen Schiedsrichter Schlosser, der drei Minuten Nachschlag angezeigt hatte, aber fünf Minuten länger spielen ließ. Der Abgang des Unparteiischen glich einem Spießrutenlauf. Das beobachtete auch FCA-Trainer Frank Hettrich. In der Pressekonferenz bezog der Coach mit bemerkenswerten Worten öffentlich Stellung. „Wir müssen diesen Treffer sportlich hinnehmen und den Schiedsrichter in Ruhe lassen. Solche Beleidigungen dürfen nicht sein“, sagte Hettrich. Der Übungsleiter wählte einen anderen Ansatz bei der Aufarbeitung der Partie. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und es besser machen. Bei Standards ist die Zuordnung schlecht“, erklärte der Coach. Wie schon gegen Schott Mainz verlor die Arminia in der Schlussphase die Kontrolle und wirkte erneut bei Freistößen aus dem Halbfeld anfällig. „Beim 2:2 waren wir viel zu tief gestanden, haben uns zu weit hinten reindrängen lassen“, erkannte Georgios Roumeliotis. „Ich habe erst am Dienstag unterschrieben, nur einmal mit der Mannschaft trainiert“, sagte der Innenverteidiger. Von Krämpfen geschüttelt musste er kurz vor dem Ende vom Feld. „Wir sind wieder einem Rückstand hinterhergelaufen, haben aber ins Spiel zurückgefunden. In den letzten Minuten haben wir kopflos gespielt“, analysierte Mittelfeldspieler Fabio Schaudt, ein Aktivposten. „Vielleicht sind es die Nerven, vielleicht sind wir zu ängstlich. Das 2:2 ist bitter“, ärgerte sich Gianluca Ferraro. Nach einem super Pass von Nico Pantano gelang dem Stürmer sein zweites Saisontor. „Der Torwart hat das kurz Eck aufgemacht“, schildert Ferraro das 2:1. Er hat sich mit guten Trainingsleistungen angeboten und derzeit Prince Jubin im Kampf um einen Stammplatz überholt. „In der ersten Halbzeit haben wir kaum einen Zweikampf gewonnen. Das war indiskutabel. Da sind wir mit zwei blauen Augen in die Halbzeit gegangen“, spielte Hettrich auf das schmeichelhafte 1:1 zur Pause an. Der FCA wirkte zeitweise wie paralysiert, agierte ohne Zugriff, Zielstrebigkeit und Zug zum Tor. Zahllose Fehlpässe prägten die Aktionen. Beim 0:1 stürzten sich beispielsweise drei Mann auf Bektasevic und niemand war beim Torschützen Namavizadeh. Diese beiden mischten die Arminia gewaltig auf. Lichtblick war das toll herausgespielte 1:1, als der Ball über teilweise mit einem Kontakt gespielt wurde. „Daran sieht man, dass wir es können“, betonte der Coach. Wie die junge FCA-Elf ihre Tore herausspielt, das muss der Mannschaft für die nächsten Aufgaben Mut machen.

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