Ludwigshafen Titelchance verspielt

LUDWIGSHAFEN. Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen ist gestern Abend auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Bei der 0:3 (0:2)-Niederlage gegen Tabellenführer FK Pirmasens waren die Gastgeber in allen Belangen unterlegen. Der Meisterschaftszug ist abgefahren.

„Ich freue mich riesig auf dieses Spiel und die Flutlichtatmosphäre“, hatte Trainer Thomas Fichtner vor der Partie gesagt und voller Vorfreude auf die sich mehr und mehr füllende Tribüne geschaut. Der Coach, der in der Vergangenheit schon so oft ein glückliches Händchen mit Taktik und Personalauswahl hatte, lag dieses Mal daneben. Das 4-4-2-System passte nicht zu einem kombinationssicheren FKP, der im Mittelfeld ein Übergewicht hatte und über die klar bessere Spielanlage verfügte. „In der Zentrale waren zu viele Lücken“, hatte Fichtner erkannt. Doch das war nicht das einzige Manko. Dem Spiel des FCA fehlten Tempo, Ideen und Präzision.

Trotzdem hielt die Arminia eine halbe Stunde lang die Partie offen, was aber in erster Linie auf den anfänglichen Respekt der Gäste zurückzuführen war. „Beim 0:1 haben wir schlecht verteidigt. Da darf sich Christian Heil im Zweikampf nicht so abkochen lassen“, kritisierte Fichtner. Im ersten Abschnitt kam Pirmasens mit etlichen gut geschlagenen Diagonalbällen auf die linke Abwehrseite der Arminia zu gefährlichen Aktionen.

„Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden. Schade, dass wir den Zuschauern keine bessere Leistung bieten konnten“, bedauerte Kapitän Pietro Berrafato. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt und wir haben kein Mittel gefunden, uns gute Chancen herauszuspielen“, ergänzte Steffen Burkhard. Der Verteidiger war der Einzige, der in Normalform war.

In der Pause hatte Fichtner beim Stand von 0:2 überraschend zwei defensive Spieler gebracht. „Ich habe das System umgestellt, weil wir im Zentrum mehr Zweikämpfe gewinnen wollten. Aber es blieb bei zu vielen Stockfehlern. Keiner war in der Lage, für den Umschwung zu sorgen“, klagte der Coach. In der Tat war kein Aufbäumen zu erkennen. Das Team resignierte früh und ergab sich einem Gegner, der alle drei Tore hervorragend herausspielte und am Ende noch höher hätte gewinnen können.

„Bei uns war der Ball zu viel in der Luft. Wir hatten keinen konstruktiven Spielaufbau“, betrieb Steffen Litzel Ursachenforschung. Der defensive Mittelfeldspieler will einfach nicht zu der Form finden, die ihn über Jahre zu einem Topmann der Oberliga gestempelt hat. In der Pause hatte Fichtner Denis Schuler gebracht, der für Stabilität sorgen sollte. „Wir haben uns vorgenommen, den FKP zu attackieren. Aber hochkarätige Chancen haben wir uns nicht erspielt“, gab Schuler zu. Seinen Bankplatz zu Beginn nahm er professionell hin. „Wenn ich mit der Rolle als Ersatzspieler zufrieden wäre, wäre ich fehl am Platz. Aber ich habe Verständnis, die Mannschaft steht im Vordergrund“, sagte Schuler. Damit meinte er wohl, dass der Coach die erfolgreiche Elf (vier Punkte aus zwei Partien) nicht geändert hat. Das dürfte kommende Woche anders aussehen, weil sich etliche für einen Platz auf der Bank empfohlen haben. Und vielleicht hat Fichtner dann wieder ein glückliches Händchen.

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