Ludwigshafen Spieler in Klinik

«Obersülzen.» Unschöne Szenen beim Spiel zwischen dem SV Obersülzen und dem ESV Ludwigshafen in der Fußball-A-Klasse am Samstag: Nach einem Schlag des Ludwigshafeners Kevin Müller sinkt SVO-Akteur Stefan Knickel blutend zu Boden (wir berichteten). Der Vorfall geht jetzt vor das Bezirkssportgericht Vorderpfalz.

Unklar ist, ob die Aktion von Müller mit Vorsatz oder unbeabsichtigt ausgeführt worden ist. Weil das Spielgeschehen gerade in der anderen Hälfte des Platzes stattfand, hat der Schiedsrichter die Szene nicht gesehen. Während allerdings SVO-Spielleiter Valentin Hoffmann Augenzeuge eines gezielten Faustschlags gewesen sein will, hat sein Kollege Alexandros Vogiatzoglu vom ESV nichts beobachtet. „Der Spieler hat uns mitgeteilt, dass es ohne Absicht in einem Laufduell passiert ist“, sagt Vogiatzoglu. Sollten die Vorwürfe sich aber bewahrheiten, würden Konsequenzen gezogen. „Von so etwas distanzieren wir uns ganz klar.“ Am Montag trafen sich Vertreter des ESV mit Müller, um die Angelegenheit intern zu klären. Der Fall geht nun vor die Gebietsspruchkammer Vorderpfalz, wie Staffelleiter Bernhard Schäfer mitteilte. Derzeit warte er allerdings noch auf den Sonderbericht des Unparteiischen und die schriftliche Stellungnahme des ESV. Zu möglichen Sanktionen wollte er wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben machen. SVO-Teammanager Hoffmann bestätigte außerdem, dass der Fall bei der Polizei angezeigt worden sei. „Wir gehen von Vorsatz aus“, sagte er. Knickel hatte bei der Aktion einen Bruch des Nasenbeins erlitten und wurde am selben Abend in einer Klinik behandelt. „Wir können das überhaupt nicht verstehen“, sagt Hoffmann. „Das Spiel war fast zu Ende, der ESV führte mit 2:0 und es gab im Vorfeld kaum strittige oder emotionale Szenen.“ Gleichzeitig nahm er die anderen Spieler und Betreuer des ESV aus der Kritik. Alle hätten sich nach dem Vorfall sehr fair gezeigt. Nach Information Hoffmanns hat der SVO Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Nach Ansicht der Verantwortlichen habe der Schiedsrichter das Spiel vorzeitig abgebrochen. Daher müsse die Partie wiederholt werden. Staffelleiter Schäfer bestätigte den Eingang des Obersülzer Protests, wollte den Vorgang aber inhaltlich nicht kommentieren.

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