Ludwigshafen Soforthilfe nach Vergewaltigung: Projekt läuft seit einem Jahr

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Das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ am Standort Ludwigshafen wird ein Jahr alt. Seit Dezember 2022 erhalten Frauen und Mädchen im Klinikum Ludwigshafen eine umfangreiche medizinische Versorgung nach einer Vergewaltigung. Zu jeder Tages- und Nachtzeit können sich die Betroffenen an die Klinik wenden, teilt der Verein Wildwasser und Notruf Ludwigshafen mit. Die Fachstelle hat sich um die Umsetzung bemüht. „Eine Vergewaltigung wird von uns als medizinischer Notfall behandelt und wir versorgen die Patientinnen rund um die Uhr“, erklärt Klaus H. Baumann, Chefarzt der Frauenklinik am Klinikum.

„Um medizinisch versorgt zu werden, muss keine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Wenn die Person wünscht, kann sie in der Klinik aber vertraulich Spuren sichern lassen. Sie werden ein Jahr eingelagert – so können die Betroffenen in Ruhe überlegen, ob sie die Vergewaltigung anzeigen wollen“, erklären die Wildwasser-Mitarbeiterinnen.

Bundesweit besteht das Projekt bereits seit zehn Jahren. Es wurde durch den Frauennotruf in Frankfurt am Main in einer interdisziplinären Kooperation entwickelt. Inzwischen wird es in vier Bundesländern an 36 Standorten umgesetzt. Im Laufe einer Dekade konnten so laut Wildwasser bereits mehr als 1100 Frauen medizinisch versorgt werden. In Ludwigshafen konnte Wildwasser das Projekt mithilfe des Klinikums Ludwigshafen, der Gleichstellungsstellen des Rhein-Pfalz-Kreises und der Stadt Ludwigshafen, des Arbeiter-Samariter-Bunds, der Robert-Koch-Apotheke, Spendern und des rheinland-pfälzischen Familienministeriums umsetzen. Mehr Informationen unter: www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de und unter www.wildwasser-ludwigshafen.de.

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