Ludwigshafen Seitenwechsel:

Im Hockey geht es ja bekanntlich sehr familiär zu. Als der aus Ludwigshafen stammende Schiedsrichter Frank Lubrich am Samstag nach dem Schlusspfiff der Hallen-Bundesligapartie zwischen der TG Frankenthal und dem Münchner SC (5:5) auf dem dunklen Parkplatz an der Halle zwei Kisten Wein aus dem Kofferraum holte, zuckte er bei der Journalistenfrage: „Na, was ist denn hier los?“ nicht zusammen. Bestechung? Von wegen. Lubrich hatte ja in der Schlussphase zwei Strafecken gegen München verhängt. Nein, Lubrich hat ein reines Gewissen und antwortete fröhlich: „Das ist Entwicklungshilfe.“ Sprach’s und schleppte den Wein zum Mannschaftsbus des Münchner SC. Dort wartete schon die Mannschaftsbetreuerin, um alles zu verstauen. Wenn schon weite Auswärtsfahrten, dann bitte mit einem Schuss Heimatkunde. Das ist wohl das MSC-Motto. Immer nur Weißbier ist ja auch keine Lösung. Und was macht der zu Neutralität verpflichtete Schiedsrichter? Hilft natürlich gerne, man ist ja eine Hockeyfamilie. Und einen guten Tropfen hat Lubrich sicher auch ausgesucht. (ax) Stefan Malz, der Co-Trainer des Fußball-Oberligisten Arminia Ludwigshafen, hat als Profi beim FC Arsenal in England gespielt. Seinen britischen Humor hatte er aber schon vorher. Eine Kostprobe mit ernstem Hintergrund gab er kürzlich vor dem Spiel des FCA gegen Wirges im Südwest-Stadion. Wenn er sich da hinsetze, könne er die Spieler nicht mehr sehen, sagte Malz und deutete auf die Trainerbank. Jetzt ist es nicht – wie vielleicht vermutet – so, dass das Sehvermögen des inzwischen 42 Jahre alten Malz nachlässt und das Tragen einer Brille angesagt wäre. Auf Nachfrage erklärte er mit unbewegter Miene, dass er im Sitzen die Spieler deshalb nicht mehr erkenne, weil das Gras zu hoch sei. Sicher, ein bisschen überzeichnet hat er da schon, aber aus der Luft gegriffen ist der leise Vorwurf an die Stadt, die für das Mähen des Rasens zuständig ist, nicht. Vom bekannt kurz geschnittenen englischen Rasen, den Malz ja bestens kennt, war die Spielfläche im Südwest-Stadion jedenfalls weit entfernt. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass der Rasen auf der Bezirkssportanlage Gartenstadt, wo am Tag darauf der Ludwigshafener SC gegen Morlautern spielte, keinen Deut besser war. (thl) Es war das absolute Kontrastprogramm. Maik Peulecke, 28 Jahre alter Kapitän des Fußball-Bezirksligisten ESV Ludwigshafen, saß nach dem Abpfiff der Partie beim ASV Maxdorf wie ein Häufchen Elend neben der Seitenlinie. Nicht nur die 0:5-Packung der „Eisenbahner“ war dem restlos bedienten Innenverteidiger bitter aufgestoßen, sondern auch die Rote Karte, die er sich zwei Minuten vor dem Abpfiff einhandelte. Auf der anderen Seite war die Stimmung prächtig. Der leicht angeschlagen auf der Bank sitzende Maxdorfer Ex-Profi Rainer Hauck beklagte sich mit gespielter Entrüstung darüber, dass ihn Trainer Oliver Meyer nicht mal zum Aufwärmen geschickt habe. Wohl auch eine Folge der zahlreicher gewordenen Alternativen des ASV. Innerlich aufgewärmt haben sich die Maxdorfer nach dem Spiel an diesem verregneten Samstag. Das Team veranstaltete nämlich einen Glühweinabend, zu dem Torhüter Dennis Pfeiffer in sein Haus in Edigheim eingeladen hatte. Dem ESV Ludwigshafen wird nach Feiern nicht zumute gewesen sein. Dennoch dürften die „Eisenbahner“ den Ärger über die Niederlage und die Rote Karte Peuleckes mit dem einen oder anderen Kaltgetränk runtergespült haben. (thl) Teambuilding ist ein gern genutztes Mittel, um den Zusammenhalt einer Mannschaft zu fördern. Diese Möglichkeit nutzte die männliche A-Jugend des Handball-Bundesligisten TSG Friesenheim 48 Stunden vor der Partie gegen den VfL Günzberg. Die Jungs trafen sich zum Bouldern in einer Fabrikhalle in Mannheim, wo sie schließlich Wände hochgeklettert waren und so ihren inneren Schweinehund überwinden mussten. Eine „neue“ Erfahrung, die ihnen schon in der Partie gegen den VfL Günzburg zu Gute kam. Immerhin lagen die Jungs von Trainer Eyub Erden deutlich mit 14:18 nach dem ersten Spielabschnitt zurück und schienen auf dem besten Wege, wieder eine Niederlage zu kassieren. Diesmal war es anders: Die Mannschaft zeigte eine noch nie zuvor da gewesene Geschlossenheit, ging an ihre Grenzen und schickte die Bayern mit einer Niederlage nach Hause. So ging es auch mal sportlich kurzzeitig hoch hinaus. (wij)

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