Schach Schachkongress: Titelchancen für regionale Starter

Zahlreiche Schachspieler: die Nachfrage für den 91. Schachkongress in Neustadt ist groß.
Zahlreiche Schachspieler: die Nachfrage für den 91. Schachkongress in Neustadt ist groß.

Am Wochenende startete der 91. Pfälzische Schachkongress in Neustadt. Einige Spieler aus der Region haben gute Siegchancen in verschiedenen Kategorien.

Bereits der erste Tag hatte einen Schach-Leckerbissen parat: Im Meisterturnier A (MTA) trafen der Pfalzmeister von 2022, Pascal Karsay, und der Sieger des Jahres 2015, Roland Ollenberger, aufeinander. Die beiden Vereinskameraden vom SV Worms und Mitfavoriten lieferten sich die längste Partie des Tages. Nach 103 Zügen und fast sechs Stunden Spielzeit endete die Partie zugunsten Karsays. Ein wichtiger Sieg, denn der Sieger des MTA wird zum Pfalzmeister gekürt.

„Wir freuen uns über die große Resonanz. Es sind fast 200 Teilnehmer in den klassischen Turnieren gemeldet. Besonders die 29 Akteure im Seniorenturnier sind beeindruckend. Dazu sind die Meisterturniere alle stark besetzt“, freut sich Dirk Hirse, Abteilungsleiter des ausrichtenden Post SV Neustadt. Das Team vom Post SV um Hirse und seinen Stellvertreter Klaus Klein ist bekannt für seinen großen Erfahrungsschatz und eine unbestrittene Souveränität im Ausrichten großer Schachturniere. Davon zeugen sechs Kongresse in Neustadt und elf Pfalz-Open-Turniere von 2008 bis 2020, zwischenzeitlich eines der größten Turniere Deutschlands.

Viele Spieler aus der Region

Stark vertreten über alle Turniere hinweg sind Spieler vom SC Schifferstadt (SCS) mit zehn Teilnehmern und dem SK 1912 Ludwigshafen (neun). Zudem sind die TSG Mutterstadt, der ESV Ludwigshafen und die Sfr. Limburgerhof vertreten. Reiner Junker vom SK 1912 hat sich als Pokalsieger für das MTA qualifiziert. Nach vier Runden belegt er Rang neun. Seine Vereinskameraden Andreas Lambert und Andreas Gypser ziehen die Figuren im Meisterturnier B. Während Lambert bei soliden 50 Prozent steht, läuft es für Gypser vielversprechend. Mit drei Punkten führt er das Feld an. Auch Joshua Scherer vom SCS mischt im MTB mit und befindet sich aktuell auf Platz neun. In den Meisteranwärterturnieren sind Bastian Küver vom SK 1912, sowie Wadim Heß und Ole Brunck vom SCS vorne dabei. Alle sind in Schlagdistanz zur Spitze und werden im weiteren Verlauf sicherlich ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen. Das gleiche gilt für Tobias Faulhaber vom SCS und Marc Motzer vom SK 1912. Beide haben mit drei Punkten zur Halbzeit aussichtsreiche Positionen in ihrem jeweiligen Hauptturnier.

Im Seniorenturnier läuft es gut für Hans Kelchner vom SK 1912, sowie für Robert Völpel vom ESV Ludwigshafen. Beide führen mit 2.5 Punkten die Tabelle an. Dabei schaffte der 90-jährige Kelchner in Runde drei einen Sieg gegen den Turnierfavoriten Gerd Högerl vom ESV.

Finale am Karsamstag

Die erste finale Entscheidung fiel am frühen Samstagnachmittag. Für das Problemlöseturnier hatte sich der Referent des Pfälzischen Schachbundes Klaus-Peter Thronicke einige knifflige Aufgaben ausgedacht. Diese mussten in kurzer Zeit gelöst werden. Sieger wurde zum wiederholten Male Jochen Bruch vom SK Landau.

Auch für die nächste Entscheidung waren Schnelldenker gefragt. Das Einzelblitzturnier stand auf dem Programm. Erfreuliche 67 Teilnehmern hatten sich eingeschrieben, um den neuen Pfalzmeister zu ermitteln. Von Setzplatz vier aus gestartet gelang Arkadi Syrov (SK Frankenthal) ein fast fehlerloser Turnierauftritt (ELO-Performance 2581). Er gab lediglich einen Punkt gegen Pascal Karsay ab und wurde mit überragenden 18 Punkten aus 19 Partien verdienter Sieger und Pfalzmeister im Blitzschach 2024. Mit zwei Punkten Abstand holte sich Karsay Silber, Bronze ging an Oleg Yakovenko (SG Kaiserslautern). Gypser wurde mit 11.5 Punkten Elfter, während Heß als bester Starter des SCS mit 10.5 Punkten auf Platz 26 landete.

„Der Kongress endet an Karsamstag mit den Entscheidungen in den Meister- und Haupturnieren. Ebenso wird der Pfalzmeister im Schnellschach ermittelt. Die Jugendturniere stehen noch an. Traditionell wird abschließend das Mannschaftsblitzturnier ausgetragen“, fasst Hirse das Restprogramm zusammen und ergänzt: „Für alle Schachinteressierten und Daheimgebliebenen haben wir etwas besonderes organisiert: Durch die Verwendung von elektronischen Brettern ist es möglich, mehrere Partien live im Internet zu verfolgen.“

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